Schweiz
Bern

Nach Krawallen an Palästina-Demo in Bern: Verbot der Antifa gefordert

Sprayereien beim Eingang der Valiant Bank, am Tag nach der nicht bewilligten Demonstration fuer Gaza, am Sonntag, 12. Oktober 2025 in Bern. Bei der Demonstration kam es zu Ausschreitungen und Verwuest ...
Zahlreiche Gebäude wurden bei der unbewilligten Palästina-Demo in Bern verwüstet.Bild: keystone

«Linksextreme Gewalt» – Sicherheitsdirektor des Kantons Bern fordert Verbot der Antifa

12.10.2025, 17:1712.10.2025, 17:35

Der Sicherheitsdirektor des Kantons Bern, Philippe Müller, hat die «linksextreme Gewalt» an der Palästina-Demo scharf verurteilt. Aus seiner Sicht braucht es nun ein Verbot der Antifa, aber auch schärfere Bestimmungen, um gegen Teilnehmer unbewilligter Demos vorgehen zu können.

Regierungsrat Philippe Mueller, Sicherheitsdirektor, spricht zu den Medien ueber eine Polizeikontrolle des Jahres 2021, bei der ein sich wehrender Mann zu Boden gefuehrt worden war, am Donnerstag, 23. ...
Philippe Müller ist Sicherheitsdirektor des Kantons Bern.Bild: keystone

Die Polizei habe am Samstag die Demonstrierenden mehrmals aufgerufen, sich von der Kundgebung zu entfernen, sagte Müller am Sonntag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Manche hätten dies befolgt, doch viele hätten es ignoriert.

Dabei handle es sich heute nur um eine Übertretung, die mit einer Busse geahndet werde. Dieses Delikt müsse gesetzlich als Vergehen ausgestaltet werden, so könne es strenger bestraft werden. Zudem wäre es so möglich, Randalierer an unbewilligten Demos länger als 24 Stunden festzuhalten und in Untersuchungshaft zu nehmen, wenn der Verdacht auf Straftaten bestehe.

Im Demonstrationszug habe er auch kleine Kinder und sogar Babys gesehen, stellte Müller weiter fest. Das sei unverantwortlich und bräuchte eigentlich eine Gefährdungsmeldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (Kesb).

Müller forderte zudem ein Verbot der Antifa. Ein solcher Schritt wäre nach Prüfung durch den Nachrichtendienst des Bundes möglich. Die Massnahmen seien nicht zuletzt zum Schutz der Polizeikräfte nötig, die am Samstag wieder massiven Angriffen ausgesetzt gewesen seien.

VSPB für harte Strafen

Der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) sprach von einem «inakzeptablen Angriff auf den Rechtsstaat». Er forderte harte Strafen für gewaltbereite Demonstrierende. Ein kurzzeitiges Festhalten und anschliessendes Freilassen ohne Konsequenzen sei das falsche Signal. Der Rechtsstaat dürfe vor Gewalttätern nicht zurückweichen. (rst/sda)

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288 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Garp
12.10.2025 17:49registriert August 2018
Wie in den USA ist die Antifa auch bei uns keine klare Vereinigung und Organisation. Je nach Thema kommt man zusammen und trennt sich wieder.
Da kann man schnell jedem zuordnen der einem nicht ins eigene Spektrum passt.

Für manche ist randalieren auch Freizeitbeschäftigung, leider.
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Beyeler
12.10.2025 17:33registriert Oktober 2016
Die Sach- und Personenschäden an den Demos sind zu verurteilen und müssen rechtlich verfolgt & bestraft werden.

Jetzt allerdings in Trump-Manier solche populistischen Verbote zu fordern, löst das Problem auch nicht. Gemäss Statistiken aus Deutschland (CH-Statistiken weiss ich hier nicht) werden deutlich mehr politisch motivierte Straftaten aus dem rechtsextremen Millieu begangen. Zu rechtfertigen ist beides nicht!

Ich möchte ehrlich gesagt in der Schweiz keine amerikamischen Verhältnisse erleben. Lösungen zu finden ist wichtiger als populistische Argumente & Vebote...
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Alter
12.10.2025 17:43registriert September 2025
Nach jeder Demo kommen Stimmen auf, die am liebsten unsere Grundrechte beschneiden möchten, zu Gunsten von "Sicherheit". Das geht zu weit: sollten wir diesen Weg beschreiten, stehen wir irgendwann ohne Freiheiten da, und finden uns in einem Überwachungsstaat wieder (den wir eigentlich gar nie wollten).
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