
Macbook Modell 2015: Rund ein Kilogramm schwer, nur zwei Anschlüsse, drei Farben.ifixit
Das neue Apple-Macbook sieht schick aus und hat einen guten Bildschirm. Von Reparaturversuchen raten die Experten von iFixit aber ab: zu viel Kleber, zu kompliziert.
20.04.2015, 10:0120.04.2015, 13:49
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Beim neuen Apple-Notebook gehen die Meinungen weit auseinander. Gut sieht es aus, beeindruckende Technik hat es, mutig ist die Beschränkung auf eine einzige USB-C-Buchse, heisst es oft. Doch gerade an diesem Minimalismus stören sich viele Kritiker. Denn man braucht mindestens noch einen Adapter für andere Anschlusstypen, um das Macbook vernünftig nutzen können – und der kostet 89 Euro.
Jetzt steigen auch die Hardware-Experten von iFixit in die Diskussion ein. Sie haben den superschlanken Mobilrechner auseinandergenommen. Dabei sind sie auf einige bemerkenswerte Hindernisse gestossen.
Die flache Bauform fordert offensichtlich ihren Tribut. Das fängt schon damit an, dass man, anders als bei manchen früheren Macbooks, den Bodenteil des Rechners nicht einfach abschrauben kann. Der Grund: Um den Platz optimal auszunutzen, haben die Entwickler auch den Unterboden mit Elektronik und vor allem Akkus vollgestopft.

Fürs Foto hat iFixit die grossen Baugruppen des Macbook noch einmal hübsch drapiert.bild: ifixit
Immer wieder Spezialschrauben
Das wäre an sich nicht weiter schlimm für denjenigen, der so ein Gerät reparieren oder erweitern will. Gäbe es bis dahin nicht einige Hindernisse zu überwinden. So berichtet iFixit, Apple würde einmal mehr jene Pentalobularschrauben verwenden, für die spezielle Schraubendreher nötig sind. Sogar eine einzige Tri-Wing-Schraube mussten sie lösen – eine Aufgabe für einen wirklich sehr speziellen Schraubendreher.
Aber genau solche Hindernisse sind es, auf die es iFixit abgesehen hat. Denn auch wenn die Firma in erster Linie für ihre Zerlege-Arien und Reparaturanleitungen bekannt ist, verdient sie ihr Geld doch mit dem Verkauf von Werkzeugen. Eben jenen Werkzeugen nämlich, die man braucht, um Smartphones, Tablets und Notebooks zu zerlegen.
Kratzen und schaben
Die iFixit-Mitarbeiter haben davon natürlich reichlich zur Hand, und so gelingt es ihnen schliesslich, bis zu den Akkus des Macbooks vorzudringen. Die werden, so hat es Apple bei der Präsentation des Geräts erklärt, auf besondere Art und Weise hergestellt. Sie bestehen aus mehreren übereinander geschichteten Lagen.
iFixit stört vor allem, dass die Akkus nicht einfach am Gehäuse festgeschraubt oder mit Klemmen arretiert wurden. Stattdessen sind die Stromspeicher mit grosszügig verteiltem Klebstoff ans Metall gebunden. Den Vorgang, diesen zu lösen, beschreiben sie mit den folgenden Worten: «Kratzen, schaben, kratzen, schaben.»

«Kratzen, schaben, kratzen, schaben»: Die neuartigen Akkus des Macbook lassen sich nur mit erheblichem Aufwand vom Gehäusedeckel lösen.bild: iFixit
Aber nicht alles im Macbook ist einfach nur verklebt. Die neuartige Tastatur beispielsweise wird von mehr als 80 Pentalobularschrauben zusammengehalten. Sie zu zerlegen, ist also eine echte Fleissarbeit. Bleibt nur die Frage, warum man das tun sollte.
Genau wie bei anderen Apple-Notebooks
Die Experten von iFixit geben dem neuen Macbook am Ende einen von zehn möglichen Punkten für seine Reparierbarkeit. Das ist offenbar der Preis, den man zahlen muss, um ein derart schlankes Gerät herstellen zu können. Für Macbook-Anwender ist das aber nichts Neues. Andere Apple-Notebooks sind ähnlich schwer zu reparieren.
Wer ein solches Gerät kauft, sollte es von Beginn an so konfigurieren, dass während dessen Lebenszeit keine Upgrades nötig sind. Und man sollte sich bewusst sein, dass man die Geräte wohl zu Apple oder einem zertifizierten Apple-Händler bringen muss, falls doch mal eine Hardware-Reparatur fällig ist. (mak)
Apples neues Macbook und seine besten Features
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Apples neues Macbook und seine besten Features
Am 9. März 2015 hat Apple ein neues Macbook mit 12-Zoll-Display enthüllt. Der Beiname «Air» ist gestrichen worden, obwohl der neue Laptop sogar leichter ist als das 11-Zoll-Macbook-Air.
quelle: ap/ap / eric risberg
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