Steve Irwin war als «The Crocodile Hunter» weltweit bekannt. Kein Risiko war ihm zu gross, kein wildes Tier zu gefährlich, um es aus nächster Nähe zu präsentieren. Im September 2006 war er mit seiner Filmcrew im australischen Great Barrier Reef unterwegs, um den Dokumentarfilm «Ocean's Deadliest» («Die tödlichsten des Meeres») zu drehen.
Als sie im brusttiefen Wasser einen fast 2.5 Meter grossen Stachelrochen entdeckten, wollten Irwin und sein Unterwasserkameramann Justin Lyons noch ein paar letzte Aufnahmen machen. «Normalerweise sind Stachelrochen sehr ruhig – wenn sie nicht wollen, dass man ihnen zu nahe kommt, schwimmen sie einfach weg», sagte Lyons gestern in der Sendung «Studio 10» vom australischen Fernsehsender Network Ten.
Der Plan war, dass sich Irwin dem Tier von hinten nähert und Lyons es filmt, wenn es davon schwimmt. «Plötzlich fing das Tier mit seinem Schwanz an zuzustechen. Hunderte Stiche in wenigen Sekunden», erzählte Lyons. Er vermutet, der Rochen habe den Schatten von Irwin für einen Tigerhai gehalten, die natürlichen Feinde der Stachelrochen.
Er habe mit der Kamera geschwenkt, als das Tier davon schwamm und habe zuerst nicht gemerkt, dass es Schaden angerichtet habe. Lyons erzählt weiter: «Erst als ich mit der Kamera zurückschwenkte und sah, dass Steve in einer riesigen Blutlache stand, merkte ich, dass etwas nicht stimmt.»
Anders als Medienberichte nach dem Umfall behaupteten, habe Irwin nie versucht, den Stachel des Tieres zu entfernen. Die Crew beförderten Irwin zurück in das Boot und machte sich auf in Richtung Küste.
Lyons habe Irwin gesagt, er solle an seine Kinder, Bindi und Robert, denken. «Er schaute ruhig zu mir auf und sagte ‹Ich sterbe›. Das war das Letzte, das er sagte», erzählt der Kameramann der Moderatorin von «Studio 10».
Sie hätten auf ein Wunder gehofft und Lyons habe über eine Stunde lang Herzmassage gemacht, bis ein Arzt da war. Dieser erklärte Irwin innerhalb von zehn Sekunden für tot. (nok/az)
So kannte man den Abenteurer Irwin: