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Asylgesetz

Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss: «Das Volk wäre bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen»

Ruth Dreifuss im Mai dieses Jahres in Bern.
Ruth Dreifuss im Mai dieses Jahres in Bern.Bild: KEYSTONE

Alt Bundesrätin Ruth Dreifuss: «Das Volk wäre bereit, mehr Flüchtlinge aufzunehmen»

25.08.2015, 05:5825.08.2015, 09:22
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Ein Asylchaos wie es die SVP beschwört, gibt es in der Schweiz nach Ansicht von alt Bundesrätin Ruth Dreifuss nicht. Die SP-Politikerin zeigt sich im Gegenteil überzeugt davon, dass die Bevölkerung bereit wäre, mehr Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, aufzunehmen.

Asylgesetz

«Nein, sicher nicht. Sicher nicht!», sagte Dreifuss im Interview mit dem «Blick» auf die Frage, ob derzeit ein Asylchaos existiere, wie es die SVP moniert. Praktische Probleme müssten zwar gelöst werden, räumt sie ein. Doch es gebe genügend Unterkunftsmöglichkeiten, die bewohnbar gemacht werden könnten. «Das Boot ist nicht voll!»

Dreifuss' Meinung nach unterschätzen die Behörden die Bereitschaft des Volkes, Flüchtlingen zu helfen. «Jeder versteht die Bilder, die uns aus Syrien erreichen. Sie zeigen, dass dort kein menschenwürdiges Leben möglich ist.»

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Die Genfer SP-Politikerin Dreifuss gehörte von 1993 bis 2002 der Landesregierung an. Sie leitete in dieser Zeit das Departement des Innern, 1999 war sie als erste Frau Bundespräsidentin.

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(sda)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dracului
25.08.2015 06:32registriert November 2014
Viele Arbeitnehmer spüren aktuell stark den internationalen Wettbewerb: Verlagerung von Produktionsstätten, Outsourcing ins Ausland, Billigere Arbeitskräfte aus dem EU-Raum usw. Fachkräfte holt man lieber im Ausland, als selber auszubilden. Die Frankenstärke ist zum Mittel für Personalabbau geworden. Während sich ein Grossteil "des Volkes" um die eigene Existenz sorgt, ist eine Diskussion um noch mehr Flüchtlinge schwierig. Als Alternative könnte man etwas für das eigene "Volk" machen und sich diesen Sorgen widmen?
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Wilhelm Dingo
25.08.2015 07:15registriert Dezember 2014
Recht hat sie, Frau Dreifuss. Die Schweiz ist bereit weitere Flüchtlinge mit ihren Familien aus Kriegsgebieten aufzunehmen. Sehr viele SchweizerInnen sind aber nicht bereit weitere Flüchtlinge aufzunehmen welche nicht klar und offensichtlich an Leib und Leben bedroht sind. Art 3. im Asylgesetz beschreibt es eigentlich recht gut.
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zombie1969
25.08.2015 07:33registriert Januar 2014
"Jeder versteht die Bilder, die uns aus Syrien erreichen. Sie zeigen, dass dort kein menschenwürdiges Leben möglich ist."
Krieg macht auch vor den Wohlhabenden keinen Halt. Es ist nur ein kleiner Prozentsatz der Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg, die versuchen nach Europa zu kommen, nämlich die, die es sich finanziell überhaupt leisten können. Die überwältigende Mehrheit flieht in den Libanon, Jordanien oder in die Türkei.
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