Mehrere zehntausend Menschen haben sich am Samstag laut den Veranstaltern an der nationalen Klimademo in der Stadt Bern beteiligt. Sie forderten sofortigen Klimaschutz.
Der ungewohnt lange Demonstrationszug startete um 14.30 Uhr mit leichter Verspätung beim Bollwerk unweit des Bahnhofs Bern, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Ziel war der Bundesplatz. Die Organisatoren sprachen von über 60'000 Teilnehmenden.
Wir sind 60’000 Menschen! Das ist die grösste Klimademo des Jahres! Wir sind viele. Wir sind laut. Wir wollen #KlimagerechtigkeitJetzt. pic.twitter.com/nlFc9sU0RL
— Klimastreik Schweiz 🔥 #FossileWelleBrechen (@klimastreik) September 30, 2023
Die Teilnehmer bildeten mehrere Demoblöcke zu Themen wie Gesundheit, Landwirtschaft und Outdoor-Aktivitäten. Sie wollten so veranschaulichen, dass die Auswirkungen der Klimakrise bereits in allen Bereichen der Gesellschaft spürbar seien.
Wir sind bereit. Für Klimagerechtigkeit, für einen radikalen Umbau unserer Gesellschaft, für eine Zukunft, die allen ein lebenswertes Leben ermöglicht. #KlimagerechtigkeitJetzt pic.twitter.com/XweeRWRnBr
— Klimastreik Schweiz 🔥 #FossileWelleBrechen (@klimastreik) September 30, 2023
Die Hauptforderung der Kundgebung war Klimagerechtigkeit. Die Klimakrise verschärfe die jetzt schon bestehenden Ungleichheiten auf globaler Ebene noch weiter, hiess es in einem Aufruf. Die Länder des Globalen Nordens verursachten die Krise, deren schlimmsten Folgen zuerst die Menschen im Süden träfen.
«Der Wald brennt, die Arktis schmilzt, die Politik pennt» war auf einem der vielen handgeschriebenen Transparente zu lesen. «Wäre das Klima eine Bank, hätten wir sie längst gerettet», stand anderswo auf einem Stück Karton geschrieben.
Strassen voll! #Klimademo #Bern pic.twitter.com/3W4PSpTYeo
— Daniel Graf 🚀 (@dani_graf) September 30, 2023
Nach einem Umzug durch die Stadt sind Reden und Konzerte auf dem Bundesplatz geplant.
Die Demonstrierenden reisen unter anderem mit sechs Extrazügen an. Es sind auch gemeinsame Anfahrten mit dem Velo geplant. In der Stadt Bern ist am Nachmittag mit grösseren Verkehrseinschränkungen zu rechnen, wie die Kantonspolizei im Vorfeld mitteilte.
Die nationale Klimademo findet 22 Tage vor den nächsten eidgenössischen Wahlen statt. Es ist der letztmögliche Termin für eine Grossdemonstration auf dem Bundesplatz: Im Oktober erlaubt die Berner Stadtregierung keine solchen Anlässe mehr. Sie setzt damit die Praxis der Wahljahre 2011, 2015 und 2019 fort. (jaw/sda)
Spass beiseite: Eine Demo ist immer noch ein seit langer Zeit hoch geschätztes demokratisches Werkzeug, das man nutzen kann, darf und auch soll. Ich selbst bin kein Demonstrant, aber ich achte, wer einer Forderung auf diese Weise - hoffentlich friedlich - Ausdruck verleiht.
Zwar bezweifle ich, dass diese Demo viel bringen wird. Aber wer weiss: es gab schon Demonstrationen, die haben den Lauf der Welt verändert.