Am Freitag versammelten sich wieder grösstenteils junge Menschen, um für eine bessere, umweltfreundlichere Zukunft auf die Strasse zu gehen. Gefordert wurde ein Ende der Finanzierung von fossilen Energien. Wir zeigen euch die Fotos aus Australien, Österreich und anderswo auf der Welt:
Am frühen Freitagabend haben mehrere tausend Personen in der Berner Innenstadt gegen einen Ausbau von fossilen Infrastrukturen demonstriert. Die Kundgebung wurde von der Umweltbewegung Klimastreik organisiert. Sie forderte, dass in einer Energiemangellage der Energieverbrauch reduziert wird.
Die Kundgebung startete mit Reden, in denen die Demonstrierenden den Bau der Reservekraftwerke in Birr AG kritisierten. Dieses Kraftwerk besteht aus acht Turbinen und kann mit Gas, Öl oder Wasserstoff betrieben werden. Der Bund hatte im September 2022 dieses Werk ermöglicht, um einer Energiemangellage entgegenzuwirken. «Wir fordern ein Moratorium für den Bau von fossilen Kraftwerke», sagte eine Rednerin.
Auch viele Zürcherinnen und Zürcher haben am Freitagabend an den weltweit stattfindenden Klimaprotesten teilgenommen. Geschätzt über tausend Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich auf dem Münsterhof und zogen durch die Innenstadt.
Die vorwiegend jungen Demonstrantinnen und Demonstranten forderten, die «fossile Welle zu brechen». Ihr Protest richtete sich vor allem gegen das Notkraftwerk im aargauischen Birr, welches mit Öl und Gas betrieben würde, und das geplante Flüssiggas-Terminal in Muttenz BL, wo Erdgas aus Katar eingespeist werden soll.
Der Anlass war von der Polizei bewilligt. Mehrere Tramlinien verkehrten während der Dauer des Umzuges nur unregelmässig oder wurden umgeleitet.
In Aarau haben am Freitagabend über 200 Personen gegen fossile Brennstoffe demonstriert. Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Organisation Klimastreik Aargau. Im Fokus standen das Notkraftwerk in Birr und der geplante Ausbau der Autobahn im Aargau.
In Deutschland demonstrierten nach Angaben der Bewegung Fridays for Future mehr als 220'000 Menschen für mehr Klimaschutz. «Wir waren heute mit Verbänden, Kirchen und der Gewerkschaft Verdi in der gesamten Republik in mehr als 250 Orten auf den Strassen», sagte Sprecherin Annika Rittmann.
Allein in Berlin seien mehr als 18'000 Menschen unterwegs gewesen, in München gut 32'000 und in Hamburg mehr als 12'000 Menschen.
Für Deutschland fordert Fridays for Future unter anderem einen Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035 sowie das sofortige Ende der Subventionen für fossile Energieträger und einen Ausbaustopp für Autobahnen. Der aktuelle Streikaufruf beklagt, dass zurzeit in hohem Tempo Terminals zum Import von Flüssiggas errichtet würden, während der Ausbau der erneuerbaren Energien immer noch stocke.
In Australien fordert der Klimastreik, dass Firmen aufhören, in fossile Energien zu investieren, und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen. Woodside Energy ist eine der grössten australischen Firmen, die auf die Suche und Förderung von Erdöl spezialisiert sind – heute wird sie dafür vom Klimastreik öffentlich kritisiert.
The kids have sat down and blocked the road outside the headquarters of fossil fuel giant @WoodsideEnergy in Perth, Western Australia - protesting Woodside’s Burrup Hub mega gas project amidst the climate crisis @StrikeClimate #climatestrike pic.twitter.com/UoxqUrDZlW
— Jess Panegyres (@Jess_Panegyres) March 3, 2023
SYDNEY!! The pouring rain didn’t stop TWO THOUSAND of us turning up for the Global #ClimateStrike ✊🌏🪧🌱 pic.twitter.com/QCPiaQ5ZO9
— School Strike 4 Climate Australia (@StrikeClimate) March 3, 2023
“Climate, not profit! Woodside, get off it!” 🔥✊
— Greenpeace Australia Pacific (@GreenpeaceAP) March 3, 2023
📷 Global #ClimateStrike rallies from across the country today, including Gadigal land (Sydney) and Boorloo (Perth) pic.twitter.com/labPbsm9n3
Der Klimawandel führt in Kenia zu immer mehr Dürreperioden, weil seit einigen Jahren die Regenzeit ausfällt – das hat drastische Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur. Bereits im September 2021 wurde die Dürre deshalb zur nationalen Katastrophe erklärt – verändert hat sich seither jedoch wenig.
We have had five failed seasons in Kenya due to #ClimateChange, we need to be concerned and worried because, we are in a crisis. #FridaysForFuture #GlobalClimateStrike #ClimateStrike #TomorrowIsTooLate pic.twitter.com/4s9a2VkEd9
— @victorhenu 🇰🇪 (@victorhenu) March 2, 2023
The fossil fuel industry's lobbying power prevents international climate negotiations from moving forward. In order to transition justly from fossil fuels, we must Stop fossil fuel finance.#FridaysForFuture #GlobalClimateStrike #climate #ClimateEmergency #TomorrowIsTooLate pic.twitter.com/KHOsILJUoZ
— Bill (@ClintoneBill) March 2, 2023
Auch in unserem Nachbarland Italien sind die Folgen des Klimawandels spürbar: Letztes Jahr wurde das Land von extremer Dürre geplagt. Und auch aktuell spielt das Wetter verrückt – der Gardasee beispielsweise hat einen rekordtiefen Pegelstand und am Ätna liegt meterhoch Schnee.
Secondo le prime stime di @FFF_Milano sarebbero circa 5.000 le persone scese in piazza a Milano. #ClimateStrike pic.twitter.com/xgDUkXTyPl
— IconaClima (@iconaclima) March 3, 2023
Tausende Menschen haben auch in italienischen Städten für mehr Klimaschutz demonstriert. Unter anderem in der Hauptstadt Rom und in Mailand folgten am Freitag viele Jugendliche und Erwachsene dem Aufruf von Fridays for Future und anderer Organisationen, für das Klima auf die Strasse zu gehen. Den Demonstranten gehen die derzeitigen Anstrengungen gegen den Klimawandel nicht weit genug.
In Turin färbten Anhänger der Gruppe Extinction Rebellion das Wasser eines Brunnens im Zentrum der Stadt mit Rote-Beete-Pulver zum Protest blutrot, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Zudem wurden tote Fische vor ein Regierungsgebäude gelegt.
«Wir sind zutiefst besorgt über die Untätigkeit der derzeitigen Regierung, was den Klimaschutz angeht», sagte der Sprecher der italienischen Grünen, Angelo Bonelli, am Rande der Klima-Demonstration in Rom. Die rechte Regierung von Giorgia Meloni versuche Italien zu einer «europäischen Gasdrehscheibe» und das Land abhängig von fossilen Brennstoffen zu machen, sagte er weiter.
In Österreich sind am Freitag Tausende Menschen für einen besseren Klimaschutz auf die Strasse gegangen. Unter dem Motto «Morgen ist zu spät» hatte die Bewegung «Fridays For Future» (FFF) zur mittlerweile zwölften weltweiten Klimademonstration aufgerufen.
Der letzte Frühling war einer der trockensten seit 150 Jahren in Österreich. Aufgrund des Klimawandels werden sich Hitzewellen, lange Trockenperioden und zu Überschwemmungen führende Regenfälle künftig häufen. Hier wird heute protestiert gegen diejenigen, die sich gegen die Erlassung eines wirksamen Klimaschutzgesetzes sträuben.
More than 30 000 people in Austria on the streets to demand climate justice! We are sick of governments listening to the interests of the fossil lobby instead of the people, we are sick of your ignorance! There is NO excuse for your denial!✊ #FridaysForFuture #TomorrowIsTooLate pic.twitter.com/KWLu1qGI1G
— Fridays For Future Austria (@FFF_Austria) March 3, 2023
Die Demonstrierenden forderten endlich ein neues Klimaschutzgesetz für Österreich. Seit zwei Jahren kann sich die Koalition von konservativer ÖVP und Grünen nicht auf die genauen Zielwerte bei den Treibhaus-Emissionen einigen. Zu Protesten kam es in der Bundeshauptstadt sowie in verschiedenen Landeshauptstädten.
Allein in Wien sollen nach Angaben von Beobachtern rund zehntausend Menschen auf die Strasse gegangen sein. Die Veranstalter sprachen gar von 25'000 Teilnehmenden. Die Polizei wollte die Zahlen nicht bestätigen.
Where are you marching today for the climate? We are sharing impressions from Vienna @ViennaForFuture #ClimateStrike #FridaysForFuture pic.twitter.com/0lX6qnlQbY
— @takingcare_project (@takingcare_prj) March 3, 2023
🔥25k are taking the streets in #Vienna at the #ClimateStrike!
— System Change, not Climate Change! - #LobauBleibt (@SystemChangeAT) March 3, 2023
Next stop: #EuropeanGasConference! March 26-29 https://t.co/J6X4ow0oss pic.twitter.com/E0kjS5lOSY
2022 war für Grossbritannien das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1884 – die Durchschnittstemperatur betrug 9,88 Grad. Auch hier steht der Protest gegen die fossilen Energien im Zentrum.
Happening in Edinburgh now - “Fuck the Tories!” #ClimateStrike pic.twitter.com/uwfQ5J8ZdN
— Dylan Hamilton🏴🌍 (@_DylanHamilton_) March 3, 2023
Edinburgh #ClimateStrike today!! It’s time to recognise that #FossilsAreFatal and end fossil fuel extraction in the UK. #FridaysForFuture pic.twitter.com/kPr0CnzMGe
— Adam (@AdamBallard__) March 3, 2023
(anb)