International
England

Wegweisender Entscheid: Grossbritannien erlaubt erstmals Genmanipulation an Embryos

Wegweisender Entscheid: Grossbritannien erlaubt erstmals Genmanipulation an Embryos

Ein britisches Forscherteam darf künftig gezielt die Gene menschlicher Embryonen verändern. Die Wissenschaftler wollen mehr herausfinden über Unfruchtbarkeit und Frühgeburten. Was sie nicht dürfen: die veränderten Zellen einer Frau einpflanzen.
01.02.2016, 11:3801.02.2016, 14:46
Mehr «International»
Ein Artikel von
Spiegel Online

Grossbritannien hat die Genmanipulation menschlicher Embryos im Rahmen eines Forschungsprogramms zu Frühgeburten erlaubt. Der entsprechende Antrag von «Dr. Kathy Niakan vom Francis Crick Institute» auf eine Ausweitung der Forschungslizenz sei genehmigt worden, teilte die zuständige Behörde am Montag mit. Die Entscheidung dürfte die ethische Debatte über Genmanipulationen am Menschen wieder entfachen.

Das Francis Crick Institute hatte bereits im September mitgeteilt, dass es um die Frage geht, welche Gene die erfolgreiche Entwicklung von Embryonen steuern. Das sei wichtig, weil Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit sehr häufig seien, aber die Ursachen noch nicht gut verstanden werden, sagte Niakan der britischen «BBC».

Jetzt auf

Die Forschung wird sich auf die ersten sieben Tage nach der Befruchtung konzentrieren, also der Entwicklung von einer einzelnen Zelle hin zu einem Gebilde von rund 250 Zellen, teilt das Francis Crick Institute mit. Das Institut hofft, dass die gewonnenen Erkenntnisse helfen, die künstliche Befruchtung weiter zu verbessern und unfruchtbaren Menschen gezieltere Therapien anbieten zu können.

Die Forscher wollen unter anderem die relativ neue Methode nutzen, um das Erbgut der Embryonen gezielt zu verändern. Die derart veränderten Embryonen dürfen keiner Frau eingepflanzt werden. Die Embryonen werden von Paaren gespendet, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen. (spiegel online)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Das Fenster für Versöhnung ist längst verpasst»: Expertin prophezeit den USA Düsteres
Die Ermordung des rechten Aktivisten hat das Land weiter polarisiert. Claudia Brühwiler sieht nach dem Attentat Parallelen zu den 1960er-Jahren und sagt, warum sie kaum Hoffnung auf Deeskalation hat.
Frau Brühwiler, Charlie Kirk wurde am Mittwoch bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University ermordet. Wie einschneidend wird das Attentat für die US-Politik?
Claudia Franziska Brühwiler: Normalerweise würde man sagen: Das ist ein Wendepunkt. Doch aktuell befinden wir uns in einer Zeit, in der politisch motivierte Gewaltverbrechen immer häufiger sind. Statt zur Besonnenheit beizutragen, zeichnet sich bereits ab, dass das Umfeld der Trump-Regierung die Tat für eine Märtyrererzählung Charlie Kirks nutzen wird – eine Entwicklung, die die Lage kaum beruhigen dürfte.
Zur Story