Grossbritannien hat die Genmanipulation menschlicher Embryos im Rahmen eines Forschungsprogramms zu Frühgeburten erlaubt. Der entsprechende Antrag von «Dr. Kathy Niakan vom Francis Crick Institute» auf eine Ausweitung der Forschungslizenz sei genehmigt worden, teilte die zuständige Behörde am Montag mit. Die Entscheidung dürfte die ethische Debatte über Genmanipulationen am Menschen wieder entfachen.
Das Francis Crick Institute hatte bereits im September mitgeteilt, dass es um die Frage geht, welche Gene die erfolgreiche Entwicklung von Embryonen steuern. Das sei wichtig, weil Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit sehr häufig seien, aber die Ursachen noch nicht gut verstanden werden, sagte Niakan der britischen «BBC».
Die Forschung wird sich auf die ersten sieben Tage nach der Befruchtung konzentrieren, also der Entwicklung von einer einzelnen Zelle hin zu einem Gebilde von rund 250 Zellen, teilt das Francis Crick Institute mit. Das Institut hofft, dass die gewonnenen Erkenntnisse helfen, die künstliche Befruchtung weiter zu verbessern und unfruchtbaren Menschen gezieltere Therapien anbieten zu können.
Die Forscher wollen unter anderem die relativ neue Methode nutzen, um das Erbgut der Embryonen gezielt zu verändern. Die derart veränderten Embryonen dürfen keiner Frau eingepflanzt werden. Die Embryonen werden von Paaren gespendet, die sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen. (spiegel online)