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Frankreich

Paris verlost 30 Grabstätten auf drei bekannten Friedhöfen in der Stadt

Grab Oscar Wilde
Das Grab von Oscar Wilde im Pariser Friedhof Père-Lachaise. Bild: Shutterstock

Mit etwas Glück (und Geld) kannst du in Paris neben Oscar Wilde begraben werden

06.11.2025, 11:0606.11.2025, 17:01

Die Friedhöfe innerhalb der Pariser Stadtmauer sind nicht nur rappelvoll, viele Gräber sind auch in einem desolaten Zustand. Behördliche Vorschriften erschweren die Restaurierung zusätzlich, weshalb viele einfach verlottern.

Nun hat sich die Stadt Paris etwas Besonderes überlegt, um dem Problem entgegenzutreten: Interessierte können via Losziehung einen von insgesamt 30 Plätzen in einem der drei bekanntesten Friedhöfen von Paris «gewinnen».

Diese 30 Plätze werden aufgeteilt auf die drei Friedhöfe Père-Lachaise, Montparnasse und Montmartre. Auf diesen Friedhöfen sind bekannte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde, Édith Piaf, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Edgar Degas oder Émile Zola begraben. Man würde den ewigen Schlaf also in einem illustren Kreis antreten.

Win-win-Situation

Die Gewinner der Losziehung verpflichten sich dabei, das gewonnene Grab «originalgetreu zu restaurieren». Für Paris sowie die Einwohnerinnen und Einwohner sei das eine Win-win-Situation: «In den letzten Jahrzehnten haben Friedhofsbesucher in ganz Frankreich Interesse daran bekundet, ein historisches Grabdenkmal zu restaurieren, um im Gegenzug eine Grabstätte zu erhalten», heisst es in einer Mitteilung der Stadt.

Da dies allerdings wegen Vorschriften erschwert wurde und der Platz in diesen Friedhöfen allgemein sehr begrenzt ist, greift man nun zu diesem aussergewöhnlichen Mittel.

Interessierte können sich seit Montag und noch bis am 31. Dezember bei der Stadt anmelden. Diese schreibt als Bedingung dazu:

«Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten erfolgt der endgültige Verkauf des kommunalen Grabdenkmals an den Käufer. Wenn die Restaurierung nicht durchgeführt wird oder die Fristen nicht eingehalten werden, wird der Käufer nicht Eigentümer des Denkmals und kann daher die Grabstätte nicht erwerben.»

Die Stadt erhofft sich dabei zusätzliche Einnahmen in der Höhe von 232'000 Euro, der Preis für ein «gewonnenes» Grab schwankt dabei von 500 bis 5000 Euro, zusätzlich würden Pachtvertrags- und Restaurierungskosten anfallen. Das Geld würde dann wieder in die Instandhaltung weiterer Pariser Friedhöfe investiert werden. (ome)

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