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Anis Amri vor Monaten im Fernbus Richtung Zürich verhaftet

Walid, brother of suspect Anis Amri who is sought in relation with the truck attack on a Christmas market in Berlin, speaks to members of the media near their home in Oueslatia, Tunisia December 22, 2 ...
Der Bruder von Anis Amri äussert sich zur Tat.Bild: ZOUBEIR SOUISSI/REUTERS

Anis Amri vor Monaten im Fernbus Richtung Zürich verhaftet

Bereits 2015 war der Berlin-Attentäter zwei Wochen in der Schweiz. Seiner Schwester sagte er, warum er weiterreisen müsse. Später versuchte er es nochmals und wurde gestoppt. 
25.12.2016, 10:3625.12.2016, 10:43

Wie der Berlin-Attentäter Anis Amri 1200 Kilometer quer durch Europa, unbemerkt von den Behörden, fliehen konnte, ist noch unbekannt. Dafür zeigt sich langsam, welchen Bezug der Tunesier zur Schweiz hatte. Wie die «Sonntagszeitung» berichtet, habe Anis Amri im Mai 2015 ein bis zwei Wochen in der Schweiz gelebt. Wie sein Bruder gegenüber der Zeitung sagt, habe er sich in dieser Zeit nur selten gemeldet. Vergeblich habe er einen Job gesucht.

Ein Jahr später wollte Anis Amir nochmals in die Schweiz – im Gepäck zwei gefälschte Pässe. Mittlerweile war er den Behörden aufgefallen, er galt als «islamistischer Gefährder». In einem Fernbus reiste er von Deutschland in Richtung Zürich, wie die «New York Times» berichtet. An diesem Tag wurde der Berlin-Attentäter geschnappt: Beamte der deutschen Bundespolizei kontrollierten Buspassagiere in Friedrichshafen und verhafteten ihn.

Berlin trauert

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Berlin trauert
Der Schock sitzt Berlin am Tag nach dem Attentat tief in den Knochen.
quelle: x02197 / hannibal hanschke
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Weil sich Tunesien aber weigerte, Papiere auszustellen, musste Amri wieder freigelassen werden.

In der Schweiz wurde der Terrorist nicht registriert, was das Ziel seiner Reise war und ob er allein unterwegs war, ist unbekannt. Der Fall von Anis Amri illustriere deshalb die Ohnmacht der Behörden, schreibt die «Sonntagszeitung». Obwohl er als angeblicher Flüchtling durch die Schweiz gereist sei und hier bis zu zwei Wochen verbracht habe, hätten die Behörden keine Spur von ihm. Weder das Bundesamt für Polizei (Fedpol) noch die Bundesanwaltschaft und der Nachrichtendienst konnten die Schweiz-Bezüge von Amri bestätigen.

«IS»-Sympathisanten in der Schweiz
Laut Fedpol leben 480 Menschen in der Schweiz, die mit der Ideologie der Terroristengruppe «IS» sympathisieren und deren Internetaktivitäten überwacht werden. Seit 2001 reisten aus der Schweiz 78 Personen in den Jihad, die meisten nach Syrien. Von den Jihad-Reisenden sind 21 getötet worden und 14 zurückgekehrt. In 26 Fällen hat die Bundespolizei Einreisesperren verhängt.

In Amris Heimatland Tunesien verhaftete die Polizei gestern drei mutmassliche Helfer des Attentäters. Sie werden zurzeit von den Behörden befragt. Wie Polizeikreise der SonntagsZeitung bestätigten, sind zwei der Verhafteten Cousins von Amri. Der dritte ist ein Neffe, wie das tunesische Innenministerium mitteilte.

Beim Neffen handelt es sich um einen 18-jährigen Arbeitslosen. Er war telefonisch in Kontakt mit Anis Amri. Die beiden kommunizierten auch verschlüsselt über eine Nachrichten-App. Der junge Mann habe angeblich gestanden, seinem Onkel Geld geschickt zu haben. Anis Amri seinerseits habe seinen Neffen dazu aufgefordert, sich zur Terrormiliz «IS» zu bekennen. (dwi)

Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren

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Von Paris bis Berlin: 11 schwere Terroranschläge innert 2 Jahren
BERLIN - 19. Dezember 2016: Ein mutmasslicher Attentäter rast mit einem Sattelschlepper in einen Weihnachtsmarkt und reisst mindestens 12 Menschen in den Tod. Rund 50 Personen werden verletzt.
quelle: dpa-zentralbild / z5466/_britta pedersen
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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Euklid
25.12.2016 11:29registriert Februar 2016
Europa im Jahre 2016, ein Trauerspiel im wortwörtlichen Sinn. Und ich sehe keine Besserung in Sicht.
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7immi
25.12.2016 17:42registriert April 2014
ich flog 2015 nach schweden und nach spanien und 2016 nach wien und barcelona, ohne einmal die id zeigen zu müssen. das finde ich irgendwie etwas komisch. wenn ich das kann, können es kriminelle ja auch. diese gespielte freiheit stört mich, da so die nachrichtendienste einen teil der arbeit der zollbehörden übernehmen müssen. es wäre doch kein problem, mal schnell die id zeigen zu müssen beim umsteigen. stattdessen muss man nun alles videoüberwachen um die sicherheit zu gewährleisten (oder es zumindest zu versuchen). nur um uns vorzugaukeln, wir wären frei ...
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Kurt Bucher
25.12.2016 14:55registriert September 2016
Wer solche Zusammenhänge trotzdem herstellt, wird bestraft: durch Denun­ziation als Rassist, Rechtspopulist, im verschärften Fall sogar als Faschist. Die Strafe wird vollzogen von Grossmedien, vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen, vom öffentlich-rechtlichen Radio, von Tages- und Wochenzeitungen. Deutschlands Journalisten haben einen neuen Berufszweig entdeckt: den des moralischen Scharfrichters.

Der Kommentar stimmt haargenau!! Und Watson macht bei diesem Trauerspiel auch mit....


http://www.blick.ch/news/politik/fam/frank-a-meyer-deutscher-winter-2016-id5948428.html
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