International
USA

«Absolut unentschuldbar»: US-Parlamentspräsident Ryan bezichtigt Donald Trump des Rassismus

Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses und Republikaner wie Trump.
Paul Ryan, Sprecher des Repräsentantenhauses und Republikaner wie Trump.Bild: J. Scott Applewhite/AP/KEYSTONE

«Absolut unentschuldbar»: US-Parlamentspräsident Ryan bezichtigt Donald Trump des Rassismus

08.06.2016, 00:4808.06.2016, 09:26
Mehr «International»

Donald Trumps Attacke auf einen US-Bundesrichter mexikanischer Herkunft kommt in seiner Partei schlecht an. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, nannte die Äusserungen des Rechtspopulisten am Dienstag rassistisch und «absolut unentschuldbar».

Der Immobilienmilliardär Trump hatte Bundesrichter Gonzalo Curiel angegriffen, der ein Verfahren gegen eine einstmals von Trump betriebene «Universität» leitet. Trump warf dem Richter Voreingenommenheit vor, da er mexikanische Eltern hat. Trump betreibt Wahlkampf mit der Forderung, eine Mauer zwischen Mexiko und den USA zu bauen.

Ryan sagte dazu: «Zu behaupten, dass jemand seine Arbeit aufgrund seiner ethnischen Herkunft nicht richtig machen kann, ist ein Paradebeispiel für Rassismus.» Gleichwohl blieb der höchste Amtsträger der Republikaner im Namen der «Einigkeit» der Partei bei seiner Unterstützung für Trump, der bei einem Parteitag im Juli offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll.

Sieht sich mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert: Donald Trump.
Sieht sich mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert: Donald Trump.
Bild: Brennan Linsley/AP/KEYSTONE

Trump verteidigt seine Äusserungen

Trump will seine Äusserungen nicht als rassistisch verstanden wissen, wie er schriftlich erklärte: «Es ist misslich, dass meine Kommentare als ein kategorischer Angriff gegen Menschen mexikanischer Herkunft missdeutet worden sind.» Er sei mit Menschen mexikanischer und hispanischer Herkunft befreundet und beschäftige Tausende von ihnen.

An seinem Angriff an die Adresse des Richters hält er aber fest. Er sei nicht der Meinung, dass die Herkunft eines Menschen diesen daran hindere, unparteiisch zu sein, «doch halte ich es für gerechtfertigt, wenn ich in Zweifel ziehe, dass ich ein faires Verfahren bekomme».

Ehemalige Studenten haben die Leitung der im Jahr 2010 geschlossenen Trump University verklagt. Sie werfen der nie offiziell als Hochschule anerkannten Einrichtung vor, kostspielige Seminare unter dem falschen Versprechen angeboten zu haben, das Geheimnis von lukrativen Immobiliengeschäften zu vermitteln. Trump weist diesen Vorwurf zurück. (cma/sda/afp)

Von George Washington bis Barack Obama: Alle 44 US-Präsidenten

1 / 47
Von George Washington bis Donald Trump: Alle 45 US-Präsidenten
1. George Washington, 1789 - 1797, Parteilos. (bild: wikipedia/gilbert stuart)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sheez Gagoo
08.06.2016 03:04registriert November 2015
Ich weiss nicht, was ekelhafter und widerwärtiger ist: Der Trump, der mal wieder rassistischen Müll von sich gibt und dann sagt es sei nicht so gemeint oder der schäbige Opportunist, der wohlwissend um Trumps Rassismus, diesen trotzdem unterstützt.
772
Melden
Zum Kommentar
avatar
dracului
08.06.2016 07:41registriert November 2014
Trump ist wie die globale Klimaerwämung: Einige verneinen sie, andere warnen vor ihr, alle reden darüber, aber letztlich tut keiner etwas dagegen!
450
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
08.06.2016 07:10registriert Februar 2016
In der heutigen, globalisierten Welt zieht der (alte) Rassismus nicht mehr!
Heute findest Du in den meisten wichtigen Parteien, gleichgültig Leute jeglicher Hautfarbe.
Heutzutage outet sich beispielsweise ein indisch aussehender Secondo, oder eine mit slavischem Akzent sprechende Immigrantin als Mitglieder der SVP.
Wir findenbei der SVP auch auffällig viele italienisch klingende Namen, wie "Bortoluzzi".
Was aber heutzutage unter "Rechten" en vogue ist, sind ein "kultureller Rassismus" und der "Krieg der Kulturen".
Das läuft auf etwas ähnliches heraus, wie der alte, körperliche Rassismus...
261
Melden
Zum Kommentar
10
Kim Jong-un probt jetzt den Atomkrieg
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines «nuklearen Gegenangriffs» überwacht.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines «nuklearen Gegenangriffs» überwacht. Kim habe eine «kombinierte taktische Übung» geleitet, bei der «ein nuklearer Gegenangriff mit supergrossen Mehrfachraketen-Artilleristen simuliert» worden sei, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Die Übung habe am Vortag stattgefunden. Das Militär in Südkorea hatte mitgeteilt, Nordkorea habe mehrere ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Japan bestätigte den Start.

Zur Story