Schweiz

«Gefühle aufs tiefste verletzt»: SBB stoppt Plakat mit Hakenkreuz-Symbol per sofort

«Gefühle aufs tiefste verletzt»: SBB stoppt Plakat mit Hakenkreuz-Symbol per sofort

24.02.2016, 15:0924.02.2016, 15:49
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Das Plakat mit dem Hakenkreuz auf rotem Grund habe Kundinnen und Kunden in ihren Gefühlen in tiefster Weise verletzt und ihre persönliche Vergangenheit verharmlost. Dies zeigten vehemente Reaktionen, die bei der SBB in den vergangenen zwei Tagen eingegangen seien. Deshalb sei diese politische Werbung per sofort gestoppt worden, teilt die SBB am Mittwoch mit.

Dieses Plakat hat laut SBB die «Gefühle von Kundinnen und Kunden in tiefster Weise verletzt».
Dieses Plakat hat laut SBB die «Gefühle von Kundinnen und Kunden in tiefster Weise verletzt».

Das Plakat, das ein weisses Hakenkreuz auf rotem Grund zeigt, wirbt für ein Nein zur Durchsetzungsinitiative. Es wurde am Montag auf eBoards im Hauptbahnhof Zürich und am Dienstag im Bahnhof Genf geschaltet.

Die SBB mische sich nicht in den Abstimmungskampf ein und biete dem Inserenten an, sein Plakat ohne Symbol zu schalten, heisst es weiter. Sie wird das Plakat mit Hakenkreuz nicht weiter zulassen.

«Krasser Einzelfall»

Gemäss einem Bundesgerichtsentscheid aus dem Jahr 2012 handelt es sich bei öffentlichen Flächen in Bahnhöfen um öffentlichen Raum. Die SBB muss deshalb politische Werbung grundsätzlich zulassen.

Die SBB geht davon aus, «dass mit dem Hakenkreuzsymbol an so prominenter Stelle die Grenzen des erwähnten Bundesgerichtsentscheids überschritten worden sind.» Beim Plakat handle es sich um einen «krassen Einzelfall». (whr/sda)

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147 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wandtafel
24.02.2016 15:32registriert März 2015
Mich, als muslimischer SBB Kunde, hat die mit Minarettspitzen durchlöcherte Schweiz auch beleidigt.
Und das ist nur eines der vielen Plakate, und jetzt?
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Heimatlos
24.02.2016 16:13registriert Juli 2014
Die SBB hat schon immer auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gesetzt.
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Lowend
24.02.2016 15:44registriert Februar 2014
Die Gefühle der linken Bürger darf man also mit naziähnlichen Plakatierung ganzer Bahnhöfe, oder übelsten Extrablättern nach belieben beleidigen, wenn aber den rechten Wutbürgern mal ein Spiegel vorgehalten wird, dann krebst die SBB sofort zurück? So weit im braunen Sumpf des Faschismus steckt die Schweiz also schon? Widerlich!
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