Es ist praktisch unmöglich, durch die Berner Innenstadt zu spazieren, ohne die Zahlenkombination 031 zu sehen: Das Markenzeichen der gleichnamigen Sprayergang prangt in verschiedensten Formen an Häuserfassaden, Bahnwagen und Bushaltestellen.
Zum zehnjährigen Bestehen widmet die Serie «5 Minutes» der Bande eine 14-Minütige Dokumentation und begleitet die vermummten Sprayer bei ihren Streifzügen. «Es ist wichtig, der Welt den eigenen Stempel aufzudrücken», sagt ein Mitglied mit künstlich verzerrter Stimme. In der tristen Realität seien Züge mit Graffitis ein «Hoffnungsschimmer», ein zeichen, «noch immer sich selber sein zu können».
Der Sprecher der Produktionsfirma des Films gibt sich im Bund überzeugt: «031 ist keine gewalttätige Gang.» Das ist umstritten. Die Gruppe macht nicht nur mit ihren Graffitis Schlagzeilen, sondern auch wegen gewaltsamer Übergriffe auf die Polizei, Drohungen oder Krawallen an der Berner Reitschule. Das Berner Jugendamt attestiert der Bande gemäss «Bund» «einen Hang zur Delinquenz» und bringt sie mit einer «grossen Anzahl von teils schweren Delikten» in Verbindung. (rey)