Nach dem Surface Pro und Surface Book bringt Microsoft endlich einen waschechten Laptop. Nomen est omen heisst das Gerät schlicht Surface Laptop.
Den Surface Laptop mit i5-Prozessor gibt es direkt bei Microsoft ab 1119 Franken. Er ist somit deutlich günstiger als das Surface Book – das sich wahlweise als Notebook oder Tablet nutzen lässt – aber ebenfalls im Premium-Segment angesiedelt. Dies unterstreichen auch die technischen Daten: Für anspruchsvolle Anwender gibt es ein i7-Modell mit bis zu 1 Terabyte SSD.
Microsoft verspricht eine Akkulaufzeit von maximal 14,5 Stunden. Das wäre doppelt so lange wie beim Surface Pro und auch länger als bei allen anderen Windows-Laptops und MacBooks da draussen. In der Praxis dürfte der Surface Laptop kaum viel länger als 10 Stunden durchhalten, aber auch das ist ein sehr guter Wert. Die lange Akkulaufzeit wird durch das neue Windows 10 S erreicht, eine abgespeckte Windows-Version, die primär für Apps und Programme aus dem Windows Store ausgelegt ist.
Die Surface Laptops sind an der dicksten Stelle 14,47 Millimeter und an der dünnsten 9,9 Millimeter dick und bringen 1,25 Kilo auf die Wage. Bei den Anschlüssen sieht es eher mager aus: Es gibt einen USB-3-Anschluss, ein DisplayPort und Platz für den Audio-Klinkenstecker. Einen USB-Typ-C-Anschluss sucht man vergeblich.
Der Microsoft-Laptop ist in den USA in vier Farben verfügbar, ausgeliefert wird er ab dem 15. Juni. Im Schweizer Microsoft Store kann das Gerät in vier Ausführungen vorbestellt werden.
Microsofts erster Laptop ist auch der erste Laptop mit Windows 10 S – eine modifizierte Windows-Version, die sich speziell an Schulen richtet. Weitere Laptops mit Windows 10 S kommen von Acer, Asus, HP, Toshiba, Dell und weiteren PC-Herstellern. Die günstigsten Laptops mit Windows 10 S sollen in den USA 189 Dollar kosten.
Windows 10 S ist eine für Schulen optimierte Windows-10-Version, kann aber auf praktisch jedem PC installiert werden. Die wichtigsten Unterschiede:
Für die Schulversion von «Minecraft» hat Microsoft einen Codebuilder entwickelt. Das ist offenbar Microsofts Versuch, Programmieren auf spielerische Art ins Schulzimmer zu bringen. Wie wichtig das Spiel für Microsoft ist, bringt eine einzige Zahl auf den Punkt: Weltweit spielen über 100 Millionen Menschen «Minecraft».
Mehrere Schüler können in Word Online gemeinsam an einem Dokument arbeiten, egal wo sie sich gerade befinden. Das ist nichts Neues und auch mit Google Docs seit Jahren möglich, aber Word bietet den grösseren Funktionsumfang als Google Docs.
Geht es nach Microsoft, werden Schüler künftig mit VR- und Mixed-Reality-Brillen wie Hololens lernen. Ein Beispiel: Wären Schulzimmer mit genügend VR- oder AR-Brillen ausgestattet, könnten Klassen einen gemeinsamen Ausflug auf den Mars oder zu den alten Griechen unternehmen. Dies klingt verlockend, dürfte aber noch für Jahre eine Utopie bleiben, zumal in vielen Schulen bereits das Geld für Laptops fehlt.