«Wir haben etwas Unglaubliches geschafft», strahlte Xherdan Shaqiri nach dem 3:0 gegen Honduras. Nach der Pleite gegen Frankreich gelang es der Nati, den Hebel wieder umzulegen und in die Runde der letzten 16 vorzustossen. «Das Wichtigste war für uns, als Mannschaft aufzutreten», so Shaqiri weiter, «wir wollten eine Reaktion zeigen. Jetzt sind wir glücklich.»
Zur Erinnerung: Nach dem glücklichen 2:1-Sieg gegen Ecuador in letzter Sekunde und der schallenden 2:5-Ohrfeige gegen Frankreich prasselte auf Xherdan Shaqiri nicht zu knapp Kritik nieder. Der Star der Schweizer Nati reagierte hässig, zickte im SRF-Interview, wollte nicht verstehen, weshalb man ihn härter kritisierte als andere Spieler.
Die Reaktion in Manaus? Meisterlich! Mit einem Geniestreich bringt Xherdan Shaqiri die Schweiz gegen Honduras in Führung, einmal vor und einmal nach der Pause trifft er nach glänzender Vorarbeit von Josip Drmic. Dazu sprüht XS vor Spielfreude, trickst, lässt sich auch durch die ruppige Gangart der Mittelamerikaner nicht bremsen. Er spielt mannschaftsdienlich, deutet bei seinen Toren zwei und drei demonstrativ auf Vorarbeiter Drmic, ohne den er keinen Hattrick erzielt hätte.
«Ich bin eigentlich einer, der nicht viel redet», nahm Shaqiri nach seiner Glanzleistung Stellung zu seinem Verhalten vor der Partie. «Ich will die Antwort auf dem Platz geben. Es war von mir heute eine gute Leistung, ich bin aber auch stolz auf die Mannschaft, auf das super Spiel, das sie gezeigt hat. Drei Tore an einer WM sind schön, aber Josip Drmic hat auch schön aufgelegt. Wir haben gut harmoniert.»
Shaqiris Hattrick hat historische Dimensionen. Einerseits ist er der 50. Spieler in der Geschichte der Fussball-Weltmeisterschaft, dem drei Tore in einer Partie glücken. Und er ist der erste Schweizer seit über einem halben Jahrhundert, dem dies gelingt: seit Seppe Hügi beim 5:7 gegen Österreich in der legendären Hitzeschlacht von Lausanne an der WM 1954.
Hügi schoss seine drei Tore in einem WM-Viertelfinal. 2014 ist die Schweiz nun in den Achtelfinal vorgestossen. Dort trifft sie mit Argentinien auf einen der meistgenannten Titelfavoriten – zumal Superstar Lionel Messi in glänzender Form ist. Doch wer weiss, was für die Schweiz möglich ist mit ihrem «Alpen-Messi», Xherdan Shaqiri.