Nach der bitteren Clásico-Pleite gegen Erzrivale Barcelona sind die erfolgsverwöhnten Real-Fans natürlich gefrustet. Also fordern sie ein klärendes Gespräch mit einigen Vertretern des weissen Balletts – und werden abgeblitzt.
Lieblingszielscheibe Gareth Bale will sich in seinem weissen Bentley sofort aus dem Staub machen, doch beim Verlassen des Geländes wird er von einigen versprengten Anhängern attackiert. Diese schlagen mehrfach auf das Gefährt des Walisers ein.
Auch Teamkollege Jesé wird von der wütenden Meute bedrängt. In einer offiziellen Stellungnahme spricht der Klub von «aggressivem und gewalttätigem Verhalten» und will nun rechtliche Schritte einleiten. Ein Vereinsmitglied wurde bereits ausgeschlossen.
Zwischen den Königlichen und ihren Jüngern ist schon lange nicht mehr alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die Fans sind nicht zufrieden mit Reals Leistungen, Pfeifkonzerte sind im heimischen Santiago Bernabeu an der Tagesordnung.
Hauptziele der Anfeindungen sind mit Bale und Ronaldo die beiden teuersten Spieler der Welt. Auf Ersteren könnten gemäss einer Umfrage der spanischen «AS» gar 90 Prozent der Leser gut verzichten, gezielt wird der 94-Millionen-Franken-Mann nach seiner schwachen zweiten Halbzeit gegen Barça ausgepfiffen. Dabei hat Bale erst gerade am vergangenen Wochenende Levante mit zwei Toren im Alleingang abgeschossen.
Auch die Leistungen von Weltfussballer und Torgarant Ronaldo genügen den Fans anscheinend nicht mehr. Vor dem Clásico hat der 100-Millionen-Mann zwei Spiele in Folge nicht getroffen und gegen Levante einige Grosschancen vergeigt: Das reicht, um den eigentlichen Publikumsliebling gnadenlos auszubuhen.
Der selbstbewusste Portugiese lässt das natürlich nicht auf sich sitzen und kontert die Buhrufe mit «Fodanse», wie Lippenleser aufdecken. Das bedeutet so viel wie «geht, f***t euch selbst». Heile Welt sieht anders aus.
Durch die Niederlage gegen Tabellenführer Barcelona hat Real nun bereits vier Punkte Rückstand auf die Spitze. Im Pokal sind die Madrilenen bereits ausgeschieden, in der Champions League haben sie die Hürde Schalke nur knapp überwunden. Die Chancen auf eine baldige Aussöhnung mit den Fans stehen damit nicht gut.