In einer Lagerhalle in Horn (TG) brach kurz vor 5.30 Uhr ein Feuer aus. Die Halle, die in einem alten Fabrikareal gelegen ist, stand zeitweise in Vollbrand, wie der Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, Matthias Graf gegenüber watson sagte. Feuerwehr und Sanität waren mit über 200 Mann im Einsatz. Die Löscharbeiten dauerten gemäss Kapo späten Nachmittag noch an – der Brand sei aber mittlerweile unter Kontrolle.
Beim Brand wurde niemand verletzt, es befanden sich keine Personen in den brennenden oder eingestürzten Gebäuden. Die Höhe des Sachschadens lässt sich laut Kapo Thurgau noch nicht genau beziffern, er dürfte aber zwischen mehreren Hunderttausend und einigen Millionen Franken betragen.
Laut dem Kommandanten des Feuerwehrstützpunkts Arbon, Hans Schuhwerk, waren in Horn sechs Feuerwehren mit insgesamt 205 Personen im Einsatz. Unterstützt wurden sie von zwei Helikoptern der Armee, die das Feuer von oben mit Wasser bekämpfen.
Die Rauchsäule ist kilometerweit zu sehen. Das zeigen Leserbilder aus dem Appenzell und aus St. Gallen.
Zur Brandursache und zur Schadenhöhe gibt es noch keine Angaben. Die Ursache des Grossbrandes ist noch nicht bekannt. Der Brandermittlungsdienst der Kantonspolizei Thurgau und der Kriminaltechnische Dienst haben ihre Untersuchungen aufgenommen. Zudem wurde ein Elektrosachverständiger beigezogen.
Die Gebäude auf dem ehemaligen Raduner-Fabrikareal hätten demnächst abgerissen werden sollen, wie Gemeindepräsident Thomas Fehr ausführte. Die Abbruchbewilligung des Kantons liege vor, sei aber wegen einer laufenden Rekursfrist noch nicht rechtskräftig.
Das brennende Gebäude auf dem Raduner-Areal wird als Lagerraum benutzt. Hauptsächlich befänden sich Flohmarkt-Artikel und Antiquitäten darin, sagte der Polizeisprecher.
Wegen der Löscharbeiten wurde die Seestrasse zwischen Steinach und Horn zeitweise gesperrt. Der Bahnverkehr war nicht betroffen.
Der Boden des Areals, auf dem sich bis 1989 der Industriebetrieb Raduner befand, ist teilweise mit Schadstoffen belastet. Nach dem Brandausbruch rückte deshalb ein Fachmann des kantonalen Amts für Umweltschutz nach Horn aus. Von den Altlasten im Boden gehe keine Gefahr aus, sagten die Verantwortlichen an der Medienkonferenz. (wst/sda)