Es gibt Ideen für einen neuen Tunnel durch das Grimsel-Massiv. Die Pläne dazu sind schon weit gediehen, sie sollen im Januar der Öffentlichkeit präsentiert werden, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
Hinter dem Projekt stehen Initianten aus Politik und Wirtschaft, unter anderem die Kraftwerke Oberhasli und die nationale Netzgesellschaft Swissgrid, aber auch die Kantone Bern und Wallis.
«Das ist eine interessante Idee», sagt der Walliser Staatsrat Jean-Michel Cina. Sein Kanton begleite die Arbeiten und unterstütze das Projekt. Zusammen mit Bern hat sich das Wallis auch finanziell an einer Machbarkeitsstudie beteiligt.
Geplant ist eine 22 Kilometer lange Schmalspurstrecke, welche Bahnreisende dereinst in 38 Minuten von Meiringen im Haslital (BE) nach Oberwald im Goms (VS) bringen soll. Im dafür nötigen Tunnel unter dem Grimselpass würde man gleich auch noch die Starkstromleitungen der Swissgrid verlegen. Sie muss ihre Leitungskapazitäten an der Grimsel ohnehin ausbauen und sieht in der Lösung mit einem Bahntunnel eine gelungene Kombination.
«Das Projekt an der Grimsel bietet ideale Voraussetzungen für eine Bündelung von Infrastrukturen und damit die Ausnutzung von Synergiepotenzial» sagt eine Sprecherin. Dank der doppelten Nutzung könnte Swissgrid im Vergleich zum Ausbau der Leitung über den Pass dem Vernehmen nach rund 150 Millionen Franken sparen. Für die Bahn würde sich das Tunnelprojekt in ähnlichem Umfang verbilligen.
Trotz dieser Synergien erachten die Initianten die Finanzierung noch als grosse Hürde: Die Kosten für den doppelt genutzten Tunnel werden auf 600 Millionen Franken veranschlagt, womit das Projekt finanziell die Dimension der Glatttalbahn erreicht.
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