Schweiz

Die SP entscheidet sich für EU-Beitritt light

SP-Parteipraesident und Staenderat Christian Levrat, FR, spricht am Zukunftsparteitag der SP Schweiz, am Samstag, 3. Dezember 2016, in Thun. Die Delegierten der SP Schweiz stellen am Parteitag die Wei ...
SP-Parteichef Christian Levrat: Die Sozialdemokraten haben es nicht mehr eilig mit dem EU-Beitritt. Bild: KEYSTONE

Die SP entscheidet sich für EU-Beitritt light

04.12.2016, 11:5904.12.2016, 14:14
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Die SP möchte die Beziehung mit der EU intensivieren. Am Sonntag haben die Sozialdemokraten am Parteitag in Thun das letzte Kapitel des Positionspapiers «Roadmap Europa» genehmigt. Dem EU-Beitritt als Ziel der Partei kommt darin nicht mehr eine hohe Priorität zu.

Im Positionspapier der SP heisst es, die europäische Integration der Schweiz müsse sich «aus dem engen bilateralen Rahmen lösen». Als Zwischenschritt schlägt das Papier vor, eine «demokratische Mitgestaltung» anzustreben und «sich multilateral in die europäische Staatengemeinschaft» einzugliedern.

Ein Antrag der SP Sektion Bern Altstadt Kirchenfeld sah vor, explizit ins Papier zu schreiben, dass der EU-Beitritt Ziel der SP Schweiz «ist und bleibt».

Die Geschäftsleitung – und die Mehrheit der anwesenden Parteimitglieder – lehnten den Antrag ab. Die Geschäftsleitung argumentierte, dass der Antrag überflüssig sei, weil das Bekenntnis zum EU-Beitritt bereits in einem Satz in einem anderen Kapitel «deutsch und deutlich» enthalten sei.

Als Kompromissvorschlag steht nun im Positionspapier: 

«Letztlich aber wird uns erst der EU-Beitritt (...) zu vollen Mitentscheidungsrechten verhelfen.»

Parteichef Christian Levrat begründete dieses zurückhaltende Bekenntnis auch mit der geringen Sympathie des EU-Beitritts in der Bevölkerung. Nur noch wenige Prozent der Schweizerinnen und Schweizer seien für einen Beitritt, sagte er. «Deshalb können wir nicht nur mit einem Vollbeitritt Politik machen.»

Bereits an der SP-Delegiertenversammlung im April stand die «Roadmap Europa» zur Debatte. Damals genehmigten die Delegierten das Papier – mit Ausnahme des umstrittenen Kapitels zur sogenannten «EWR 2.0».

Am Parteitag wurde den Mitgliedern nun eine überarbeitete Version vorgelegt. Von einer «EWR 2.0» ist in der neuen Version keine Rede mehr. (sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P. D.
04.12.2016 14:14registriert Oktober 2015
«aus dem engen bilateralen Rahmen lösen»
«demokratische Mitgestaltung»
«sich multilateral in die europäische Staatengemeinschaft einfügen»

Ich habe es geahnt. Unverständliches Geschwurbel.
Herr Aebischer, Sie haben Recht, euch versteht kein Mensch mehr. Und es NERVT langsam, weil ich eine erfolgreiche SP in der Schweiz haben will.
P. S. Mit diesem Programm wollt ihr also die verlorenen Schäfchen zurück holen ?
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Deverol
04.12.2016 12:48registriert Juli 2016
Stört sich sonst noch jemand an diesen Nonsense-Schlagworten wie "MEI light" oder jetzt hier "EU Beitritt light"?
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ostpol76
04.12.2016 12:40registriert November 2015
Die SP ist irgendwie lernresistent 👎
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