Laetitia Guarino ist die neue Miss Schweiz. Weil Schönheit ja für sich selber sprechen soll, hier 10 Sätze, die zur Beschreibung des Abends ausreichen. (Zusammen mit den Erläuterungen darunter.)
Aufreger des Wahlabends in Bern sind die Zwischensequenzen mit den drei Moderatorinnen Tamara Sedmak, Nina Havel und Mélanie Freymond, die sich nach einem Anruf vom imaginären Boss Karlie auf eine Art «Jagd nach der verlorenen Krone» machen. Die Anleihe auf «Charlie's Angels» («Drei Engel für Charlie») sorgt für unvergessliche Fremdschäm-Momente.
Das Missen-Camp ist mittlerweile eine «Missen-Akademie», wird der Zuschauer aufgeklärt. Schnitt – wir sehen in einem Filmchen, wie sich die Kandidatinnen in dieser Vorbereitungszeit von einem hohen Turm abseilen. Christa Rigozzi erklärt uns, wie gefährlich das ist – aber mal ehrlich: dann doch lieber Missen-Camps als Bergsteiger-Akademie.
Pluspunkt: Seit der Neuausrichtung der Wahl stellen sich die Kandidatinnen nicht mehr mit Filmchen vor. Dafür gibt es mehrere Läufe als Gedächtnisstütze und die jungen Frauen können sich selbst mit eigenen Worten beschreiben. Das ist manchmal besser, als wenn es die Missen-Camp-Mütter Winiger und Rigozzi machen.
Eine fiese Frage, wenn man gerade als Erste abgewählt wird, wird auch Tatjana gedacht haben. Dennoch ein zweiter Pluspunkt der neuen Show – weil die Kandidatinnen nicht nach Schema F rausfliegen. Mal keine aus einer 5er-Gruppe, dann gleich vier von fünf. Das erhält die Spannung.
Der Jury-König und Prinz von Italien ist auch Filmemacher sowie T-Shirt-Designer und ist deshalb ein ganz Wilder? Ach Gottchen! Fakt ist: Die Cervelat-Prominenz wurde gegen Adel ausgetauscht. Das ist zwar nicht lustig, aber gewiss lukrativ, wenn es um Spenden geht.
Das Bond-Girl zeigt sich offen wie bescheiden. Ihr Übername, Ursi National, mache ihr ein bisschen Angst, gesteht sie auf der Bühne. Moderatorin Freymond daraufhin nonchalant: «Doch, du bleibst unsere Ursi National!»
Bei der neuen Show bestimmen Jury und Publikum zu gleichen Teilen über das Weiterkommen. Die Anrufe für die Kandidatinnen werden aber nach jeder Runde gelöscht, so dass Unterstützer immer wieder 90 Rappen zahlen müssen. Schlimm: Sogar der Notar wird inzwischen zum Anrufsanimateur.
Wenn Tamara Sedmak behauptet, die Miss-Wahl sei ein «internationaler und glamouröser Wettbewerb» geworden, kann das nur an der Herkunft der Jurymitglieder liegen. Es wäre ein Winkelried'sches Wunder, wenn sich Paris, London, Berlin oder Bergamo für das Wahlergebnis interessieren.
Dominique Rinderknecht warnt die Finalistinnen um Laetitia vor, aber dennoch werden wir in den Folgetagen lesen, dass sich die Gewinnerin nicht verändern lassen wolle. Und dass die Beziehung halten wird, Laetitias Schatz heisst übrigens Stefano. Toi, toi, toi!
Ist auch ein schönes Schlusswort!