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Coronavirus: Euro-Zone droht wegen Rezession zu zerreissen

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Wegen Corona stecken die Euro-Länder tief in der Krise. Bild: EPA

Europa am Abgrund: «Die Covid-Rezession droht die Euro-Zone zu zerreissen»

11.07.2020, 07:3311.07.2020, 15:00
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Der EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni hat die Staats- und Regierungschefs der EU aufgerufen, sich schnell auf einen Plan zum Wiederaufbau nach der Coronavirus-Krise zu einigen. Dies nahm der Italiener in einem Interview mit der Zeitung «Welt» vom Samstag vor.

«Wovor wir immer gewarnt haben, bestätigt sich jetzt: Die Covid-Rezession droht die Euro-Zone zu zerreissen», sagte er. Die neue EU-Konjunkturprognose zeige, dass die Coronavirus-Krise die wirtschaftlichen Unterschiede schneller verstärke als gedacht.

«Wovor wir immer gewarnt haben, bestätigt sich jetzt: Die Covid-Rezession droht die Euro-Zone zu zerreissen.»
Paolo Gentiloni
epa08531823 European Commissioner for Economy Paolo Gentiloni speaks during a media conference on the summer 2020 economic forecast at EU headquarters in Brussels, Belgium, 07 July 2020. Economic outp ...
Paolo Gentiloni. Bild: keystone

«Die Rezession wird tiefer als erwartet und die Länder im Euro-Raum entwickeln sich wirtschaftlich noch stärker auseinander als noch im Frühjahr prognostiziert», warnte Gentiloni. Doch falls die amtierende EU-Ratspräsidentin und deutsche Kanzlerin Angela Merkel einen Kompromiss vorantreibe, «können wir noch in diesem Monat eine Einigung erzielen».

Grosses Interesse sieht Gentiloni am Hilfsprogramm SURE, mit dem die Kommission den EU-Staaten 100 Milliarden Euro Kredite zur Finanzierung von Kurzarbeitsprogrammen bereitstellt. Frankreich, Deutschland und die Niederlande würden wohl keine Anträge einreichen. Doch es gebe Hinweise, dass zwei Drittel der Mitgliedstaaten dieses Programm nutzen wollten. «Wir haben für die Verteilung der Mittel keinen Schlüssel festgelegt, aber die 100 Milliarden sollten ausreichen», sagte Gentiloni. (sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ökonometriker
11.07.2020 09:08registriert Januar 2017
Die Eurozone wird nicht durch Unterschiede zerrissen. Sie wird dadurch zerrissen, dass es keine Institution gibt, welche die fiskalische Disziplin ihrer Mitglieder überwacht und kontrollieren kann. Das schwächt das Vertrauen in die Währung Euro.

Jede Lösung wäre besser als keine Lösung. Die Euroländer sollten sich dringend zusammenraufen und einen Kompromiss finden. Egal welche Lösung: Europa würde mittelfristig profitieren und der Euro könnte den USD als Reservewährung der Welt ernsthaft konkurrieren.
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