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Tamedia legt die Redaktionen von «Berner Zeitung» und «Bund» zusammen

Tamedia legt die Redaktionen von «Berner Zeitung» und «Bund» zusammen

Bereits im Sommer hatte Tamedia ein grösseres Sparprogramm angekündigt. Nun ist klar: Es gibt zwar weiterhin zwei Berner Zeitungen, aber künftig nur noch eine gemeinsame Redaktion.
29.10.2020, 15:35
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Eine Verkaeuferin packt Zwiebeln in eine alte Ausgabe der Berner Zeitung, waehrend dem traditionellen "Zibelemaerit" am Montag, 23. November 2015 in Bern. Der Zibelemaerit findet am vierten  ...
BZ und Bund werden zusammengelegt: In Bern wird die Medienlandschaft ärmerBild: KEYSTONE

Es war als «Berner Modell» ein Sonderfall in der ganzen Schweiz. In Bern erscheinen mit «Berner Zeitung» und «Bund» zwei Zeitungen, die zwar dem selben Verlag (Tamedia, diese gehören zur TX Group) gehören, aber grösstenteils eigenständig waren. Zwar wurden seit 2018 die Mantelseiten, also für die Ressorts Inland, Ausland, Wirtschaft und Sport, zentral produziert und waren für beide Berner Zeitungen identisch.

Lokalbund, regionale Kultur, Berichte über Berner Sportvereine und lokale Wirtschaft unterschieden sich jedoch weiterhin. Damit soll nun Schluss sein. Wie die «Republik» berichtet und mehrere Quellen gegenüber CH Media bestätigen, sollen die beiden Redaktionen auf April des kommenden Jahres zusammengelegt werden. Neu würden sich die beiden Zeitungen nur noch marginal unterscheiden, etwa auf der Titelseite und in einzelnen Beiträgen. Beide Titel sollen aber bestehen bleiben.

Unklar ist, wie gross der Stellenabbau ausfällt

Dies wurde den betroffenen Redaktionen am Mittwoch eröffnet. Am Donnerstag kritisierten Gewerkschaften den Schritt öffentlich. TX Media selber hat die Zusammenlegung noch nicht bestätigt. An der Versammlung wurde auch darüber informiert, dass die Zusammenlegung mit einem Stellenabbau einher geht. Wie gross dieser ausfällt, wurde dagegen nicht kommuniziert. Die Gewerkschaften Syndicom und Unia zeigen sich in einer gemeinsamen Mitteilung zuversichtlich «in den Verhandlungen eine soziale Lösung für die Betroffenen erarbeiten zu können.»

Die Gewerkschaften wollen «mit der Unternehmensleitung darauf hinarbeiten, die Zahl der Entlassungen möglichst weitgehend zu reduzieren.» Gleichzeitig befürchten sie laut Mitteilung «eine mediale Unterversorgung in der Region Bern - ausgerechnet im politischen Zentrum der Schweiz. Gerade in kleinen Gemeinden und ländlichen Regionen droht eine Berichterstattung durch unabhängige Medien wegzufallen.» (mg/chmedia)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lowend
29.10.2020 16:10registriert Februar 2014
Im September 2020 feierte der Bund sein 170 jähriges Jubiläum und der Verwaltungsratspräsident der TX Group Pietro Supino schrieb folgendes:

Wir sind stolz auf den «Bund»
Der traditionsreiche «Bund» ist ein wichtiger Titel im Portefeuille von Tamedia. Wir haben die Ambition, das erfolgreiche Berner Zeitungsmodell weiterzuführen. Aber es braucht dazu gemeinsame Anstrengungen.

Keinen Monat später wird der «Bund» von ihm beerdigt und Supino zeigt damit eindrücklich, was unter Lüge zu verstehen ist. Einfach nur widerlich!

https://www.derbund.ch/wir-sind-stolz-auf-den-bund-960405442534
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Ruefe
29.10.2020 17:29registriert August 2015
Eine Redaktion = Eine Zeitung...
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winglet55
30.10.2020 02:35registriert März 2016
Der Tagi war mal meine "Hauszeitung" mittlererweille taugt er nur noch zum durchblättern, wie das Blatt mit den grossen Buchstaben und der Gratisableger vom Tagi. Einheitsbrei und wischiwaschi Verlag, eigentlich schade, wenn man bedenkt das der Tagi, bevor Grössenwahn eingekehrt ist, der Meinungsmacher mit super Journalismus in der Schweiz war.
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