Eigentlich ist Papa Moll für seinen klassischen Look bekannt. Die Kinderfigur trug früher stets Jackett über einem roten Pulli mit V-Ausschnitt, dazu ein weisses Hemd und eine dunkle Krawatte.
Inzwischen hat sich Papa Molls Kleidung aber angepasst. Je nach Aktivität trägt er in den letzten Bänden Hawaiihemd, Latzhose oder einen einfachen Pulli. Aber nicht nur die Kleidung hat sich verändert. Die Kultfigur wird auch immer schlanker.
Auch Mama Moll hat eine Verwandlung durchgemacht. Anstatt in der Küche zu stehen, betätigt sie sich im neuesten Band «Papa Moll und das alte Hotel» handwerklich. Ausgleich findet sie beim Yoga oder beim Stand-up-Paddle.
Der Comic «Lucky Luke» erschien zum ersten Mal 1946. Also vor knapp 80 Jahren. Damals war die Welt eine andere. Der belgische Zeichner Maurice De Bevere erschuf einen Westernhelden, der permanent eine Zigarette im Mund hatte.
1983 gab Lucky Luke dann das Rauchen auf. Der Autor erhielt dafür eine Auszeichnung der Weltgesundheitsorganisation WHO. Mit dem Rauchstopp wurde auch das Logo des Comics angepasst: Die Zigarette wich einem Grashalm.
Zusammen mit Asterix und Obelix steht auch ein Vierbeiner bei den Astrix-Comics im Mittelpunkt: Idefix. Der kleine Hund mit weissem Fell und schwarzen Schwanz- und Ohrenspitzen ist der ständige Begleiter von Obelix.
Im Laufe der Serie entwickelt die gallische Fellnase ein hohes Umweltbewusstsein. Wenn Obelix – meist unabsichtlich – Bäume entwurzelt, reagiert der kleine Idefix mit lautem Wehgeheul und drückt damit sein Missfallen aus.
Diese Situation soll insgesamt sieben Mal in den Comics vorkommen:
Zum #Welttierschutztag: Naturschutz ist auch #Tierschutz, meint Idefix als der einzige als umweltfreundlich bekannte Hund, der vor Verzweiflung aufheult, wenn man einen Baum fällt. Übrigens insgesamt 7 Mal in der #Asterix-Serie u.a. auch auf Seite 23 von Die Trabantenstadt. pic.twitter.com/RC1c08Vwcm
— Asterix Archiv - Comedix.de (@Asterix_Archiv) October 4, 2024
Auch Biene Maja war früher pummeliger. Da sie eine Biene ist, auch durchaus nachvollziehbar. Die Zeichentrickserie entstand in den 1970er-Jahren.
2012 wurde eine Neuauflage produziert. In der computeranimierten 3D-Serie sind die Figuren deutlich schlanker dargestellt.
Globi wurde 1932 anlässlich des 25. Jubiläums des Zürcher Warenhauses Globus lanciert. Die Comicfigur ist also schon 93 Jahre alt. Die Globi-Bände waren immer auch Ausdruck des Zeitgeists. Viele Ausgaben sind heute überholt und wurden für Neuauflagen überarbeitet.
So wurden in einigen Bänden rassistische Stereotypen wiedergegeben. Bekannte Beispiele sind «Globi bei den Indianern» (ursprünglich von 1941), «Globi bei den Eskimos» (heute: «Globi im hohen Norden») oder «Freund Globi im Urwald» (Erscheinungsjahr 1950).
Auch tierfreundlicher ist Globi mit der Zeit geworden. Im Band «Wie Globi Bauer wurde» von 1941 war der blaue Vogel oft handgreiflich gegenüber seinen Tieren. In der Ausgabe «Globi, der schlaue Bauer» von 2014 ist er ein tierfreundlicher Bio-Bauer geworden.
Auch die Schweizer Hörspiele mit dem Kasperli sind Ausdruck eines Zeitgeists. Einige Ausgaben sind aus heutiger Sicht problematisch. Das bekannteste Beispiel ist «De Schorsch Gaggo reist uf Afrika». Das Hörspiel ist gespickt mit dem negativ konnotierten Begriff für Schwarze Menschen, der heute nicht mehr verwendet wird. 2000 wurde das N-Wort komplett aus dem Hörspiel entfernt.
Pepe, das Stinktier, stammt aus dem Looney-Tunes-Universum von Warner Bros. Die Comic-Figur hatte seinen ersten Auftritt 1945. Pepe spricht mit französischem Akzent und versucht in den Zeichentrickfilmen, die Katzendame Penelope permanent zu küssen. Er hält sie versehentlich für ein Stinktier. Diese wehrt sich verzweifelt gegen die hartnäckigen Eroberungsversuche.
Seit der Metoo-Bewegung erntet das Verhalten der Figur vermehrt Kritik. Der Vorwurf: Mit den Pepe-Zeichentrickfilmen werde die Rape Culture normalisiert.
In der Fortsetzung des Films «Space Jam 2» wurde ein Auftritt von Pepe wegen der Kritik herausgeschnitten. In weiteren Projekten von Warner Bros mit den Looney Tunes sind keine weiteren Auftritte mehr von Pepe geplant.
(sel)