Die auf wahren Ereignissen basierende HBO-Miniserie «Band of Brothers» spielt in ihrer letzten Folge in Nazi-Deutschland, 1945. Tatsächlich wurden aber wichtige Szenen im Berner Oberland gedreht.
Kürzlich hat sich ein YouTuber auf die Suche nach den Drehorten begeben. Das Resultat seiner Bemühungen ist eine absolut sehenswerte Dokumentation.
Die preisgekrönte Miniserie «Band of Brothers» erzählt die wahre Geschichte junger Amerikaner, die in Europa gemeinsam gegen die Nazis kämpfen.
Es ist die Easy Company der 101. US-Luftlandedivision, die während des Zweiten Weltkriegs von 1942 bis 1945 Einsätze an vorderster Front absolviert.
Die Männer springen am «D-Day» über der Normandie ab und kämpfen sich unter ihrem charismatischen Anführer Richard Winters bis nach Deutschland vor.
Nach Südostbayern, ins deutsch-österreichische Grenzgebiet, um genau zu sein. Dort hatte sich ab den 1930er-Jahren die Nazi-Prominenz in idyllischer Natur angesiedelt und auch einen zweiten Regierungssitz für den Diktator Adolf Hitler eingerichtet.
Im Mai 1945 treffen die Männer der Easy Company dort ein und «entnazifieren» die Gegend. Die zehnte und letzte Folge von «Band of Brothers» geht auf die historischen Geschehnisse in und um Berchtesgaden ein.
Was jüngere Fans von «Band of Brothers» nicht wissen dürften: Das Berner Oberland dient den Serien-Machern als Filmkulisse für die letzten Tage des Nazi-Regimes. Und die Übergabe von Hitlers Berghaus, das die US-Truppen «Eagle's Nest» (Adlerhorst) nennen, wird nicht in Südbayern, sondern am Grimselpass gefilmt.
Eine wichtige Rolle in der Miniserie spielt das österreichische Zell am See. Tatsächlich finden die entsprechenden Dreharbeiten aber im Schweizer Städtchen Unterseen zwischen Thunersee und Brienzersee statt.
Dort wird mit rund 300 Statisten und rund 40 Originalfahrzeugen eine Militärparade der US-Truppen gefilmt, wie swissinfo.org im Jahr 2000 berichtet. «Aus Gründen der Authentizität» würden auf dem Unterseener Stadthausplatz für einen Drehtag auch alle Wegweiser und Strassenmarkierungen entfernt und die Strassenlaternen durch «zeitgerechte» Modelle ersetzt.
Als weitere idyllische Drehorte dienten Hofstetten bei Brienz sowie das Grandhotel Giessbach.
Der deutsche Filmemacher Christoph Aufgebauer erklärt:
Durch «Google Street View, Apple Maps und andere Quellen im Internet» habe er schliesslich alle Drehorte herausgefunden und sie im Juni 2025 besucht.
Leider sei das Wetter an jenen Tagen nicht besonders gut gewesen. Es habe viel geregnet, sodass er nicht genug Filmmaterial von allen Drehorten habe.
Seine Bescheidenheit ehrt den Filmemacher, tatsächlich zeugt sein Werk von viel Liebe fürs Detail. Er gestaltet seine Doku im gleichen Stil wie die Miniserie und blendet jeweils die entsprechenden Filmszenen ein.
PS: Aufgebauer stellt auch ein PDF-Dokument mit den im Video gezeigten Szenen und Hintergrund-Informationen zu den Drehorten kostenlos zur Verfügung.
Die 125-Millionen-Dollar-Produktion «Band of Brothers» (2001) basiert auf dem gleichnamigen Roman des US-Historikers Stephen Ambrose. Dieser diente auch schon als Vorlage für den Kinofilm «Saving Private Ryan» (1998) des Hollywood-Regisseurs Steven Spielberg.
Jede der zehn Folgen von «Band of Brothers» wird mit Kommentaren von überlebenden Veteranen der Easy Company begleitet. Die Männer standen der Filmcrew auch als Berater zur Seite.