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Russland liefert offenbar ohne Unterlass militärische Ausrüstung nach Syrien. «Seit zwei Wochen landet jeden Morgen eine russische Militärmaschine auf der Basis von Hmeimim», sagte ein syrischer Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.
Der Stützpunkt Hmeimim befindet sich im Zivil- und Militärflughafen Bassel al-Assad, der 25 Kilometer südlich von Latakia liegt, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Region gehört zu den wenigen verbliebenen Hochburgen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.
Mit Sorge beobachten die USA, dass Russland seit Wochen seine Militärpräsenz in Syrien verstärkt. Nach US-Angaben schickte Moskau nach Panzern, Artillerie und Soldaten inzwischen auch Kampf- und Aufklärungsflugzeuge nach Syrien. Ein Teil davon überlässt Moskau demnach der syrischen Armee.
Die USA erklärten, sie würden jede russische Initiative im Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) begrüssen. Gleichzeitig aber befürchtet Washington, dass Moskau vor allem Assads Position stärken will – und dabei auch die von den USA unterstützten kurdischen und syrischen Kämpfer sowie die moderaten Rebellen angreift.
Putin bestätigte inzwischen in einem Gespräch mit dem US-Sender CBS, dass er mit der verstärkten Militärpräsenz Assad retten wolle. Er strebt demnach eine Koalition gegen den IS unter Beteiligung von Assads Truppen an.
Vor allem westliche Länder forderten bislang vehement Assads Ablösung an der Staatsspitze, während Russland und der Iran ihn halten wollen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel plädierte diese Woche allerdings erstmals auch für direkte Gespräche mit Assad.
Die neue australische Regierung will Assad bei der Suche nach einer Friedenslösung in Syrien einbinden und auch der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan als einer der schärfsten Gegner Assads schloss nicht mehr aus, dass der syrische Staatschef eine Rolle während eines politischen Übergangs spielen könnte.
Eine Begegnung auf höchster Ebene soll nun Bewegung in den festgefahrenen Konflikt bringen: Am Montag trifft US-Präsident Barack Obama den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande der UNO-Generaldebatte in New York. Erstmals seit zehn Jahren wird Putin zudem eine Rede vor dem Plenum halten, bei dem er seine Pläne für Syrien vorstellen will.
Dass die USA Unterstützung im Kampf gegen den IS gut gebrauchen könnten, zeigen auch jüngste Rückschläge bei ihrer Strategie, syrische Kämpfer in der Türkei auszubilden und auszurüsten und in den Kampf gegen die Miliz zu schicken.
Eine erste Gruppe von 54 Kämpfern war im Juli kurz nach ihrem Eintreffen in Syrien von Dschihadisten der Al-Nusra-Front angegriffen und getötet oder entführt worden. Nun musste das Pentagon einräumen, dass eine zweite Gruppe mit etwa 70 Kämpfer nach ihrem Eintreffen am vergangenen Wochenende einen Teil ihrer Ausrüstung an den Al-Kaida-Ableger aushändigte, um zu erreichen, dass sie ungehindert in ihr Einsatzgebiet gelangen.
Der Bürgerkrieg in Syrien dauert nunmehr seit viereinhalb Jahren an. Er ist eine der Hauptursachen für die europäische Flüchtlingskrise. Millionen Syrer sind deshalb in den vergangenen Jahren in Nachbarländer geflohen und machten sich angesichts der anhaltenden Gewalt in ihrer Heimat und der schlechten Versorgungslage in den überfüllten Flüchtlingslagern Richtung Europa auf. (sda/afp)