Inmitten des Konflikts um die syrische Grenzstadt Kobane hat in der Türkei am Montag der Nationale Sicherheitsrat getagt. Präsident Recep Tayyip Erdogan leitete das rund vierstündige Treffen des Rats, an dem vor allem ranghohe Militärvertreter teilnahmen.
Nach dem Ende der Gespräche erklärte das Gremium, deren Mitglieder hätten sowohl die Lage in Syrien als auch «mögliche Gefahren» und «zusätzliche Sicherheitsmassnahmen» analysiert. Der Sicherheitsrat trat damit inmitten von Spekulationen in den Medien über eine militärische Intervention der Türkei in Syrien zusammen.
Am Freitagabend hatte Erdogan vor der Gründung eines Kurdenstaats im Norden Syriens gewarnt. «Wie hoch auch der Preis ist, wir werden niemals die Bildung eines neuen Staates an unserer Südgrenze im Norden Syriens akzeptieren», sagte er. Zugleich warf er den Kurden vor, andere Volksgruppen aus den von ihnen eroberten Gebieten zu vertreiben.
Kurdische Milizen hatten am Samstag zwei Tage nach einem Überraschungsangriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf Kobane die Extremisten wieder aus der syrischen Grenzstadt vertrieben.
Die Gebietsgewinne der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beunruhigen die Türkei. Sie sieht in der Miliz einen Ableger der verbotenen türkischen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die seit Jahrzehnten gewaltsam für die Loslösung der Kurdengebiete von Ankara kämpft. (sda/afp)