International
USA

Nach Epstein-Tod: Ministerium schliesst umstrittenes US-Gefängnis

Nach Epstein-Tod: Ministerium schliesst umstrittenes US-Gefängnis

27.08.2021, 12:5127.08.2021, 12:51
epa07775260 A view of the Metropolitan Correctional Center, the prison where the US financier Jeffrey Epstein was found dead in his jail cell on 10 August 2019, in New York, New York, USA, 15 August 2 ...
Metropolitan Correctional CenterBild: EPA

Das umstrittene Hochsicherheitsgefängnis in New York, wo der wegen Sexualverbrechen angeklagte US-Millionär Jeffrey Epstein 2019 tot aufgefunden worden war, wird zumindest vorübergehend geschlossen.

So solle gewährleistet werden, dass die Probleme im Metropolitan Correctional Center (MCC) so schnell wie möglich gelöst werden, teilte das US-Justizministerium nach Medienberichten vom Donnerstag (Ortszeit) mit.

FILE - This March 28, 2017, file photo, provided by the New York State Sex Offender Registry, shows Jeffrey Epstein. A fund set up to provide money to victims of financier Jeffrey Epstein announced Mo ...
EpsteinBild: keystone

Das rostfarbene Gefängnis in Manhattan steht schon seit langem wegen Sicherheitspannen, Unregelmässigkeiten und der Haftbedingungen in der Kritik - auch bei Insassen und Rechtsanwälten. Vor wenigen Wochen hatte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa O. Monaco die Vollzugsanstalt besucht, um sich persönlich ein Bild zu machen.

Die Zustände im MCC hatten zuletzt im August 2019 grössere Schlagzeilen gemacht: Zwei Wärter waren beauftragt, auf den kurz zuvor festgenommenen Epstein (66) aufzupassen. Dieser soll Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Die Wärter schauten aber nicht wie vorgeschrieben jede halbe Stunde nach ihm, sondern sassen etwa an ihren Arbeitsplätzen oder surften im Internet. Anschliessend fälschten sie laut Anklage Dokumente, um ihr Fehlverhalten zu überdecken. Der Unternehmer wurde am 10. August tot in seiner Zelle entdeckt, laut US-Behörden war es ein Suizid.

Zu den prominenten Insassen zählten auch der verurteilte mexikanische Drogenbaron Joaquín «El Chapo» Guzmán und Mafiaboss John Gotti. Die derzeit 233 Häftlinge sollen in andere Gefängnisse verlegt werden, etwa in Brooklyn.

Die Bundesgefängnisse müssten nicht nur sicher sein, sondern den Insassen auch die Wiedereingliederung in die Gesellschaft ermöglichen, hiess es in der Stellungnahme des Ministeriums. Um die Bedingungen im MCC «so schnell und effizient wie möglich» zu verbessern, müsse die Haftanstalt zumindest zeitweise geschlossen werden. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
«Putin will einen endlosen Krieg»: Selenskyjs Top-Berater über Trumps Friedensplan
Mychajlo Podoljak gehört zum engsten Kreis um den ukrainischen Präsidenten. Im Gespräch erklärt er, warum die amerikanische Friedensinitiative Chancen bietet – und welche Risiken sie birgt.
Es gab eine ganze Reihe an Plänen, diesen Krieg zu beenden. Dieser Anlauf scheint sich von allen vorherigen zu unterscheiden. Tut er das?
Mychajlo Podoljak: Erstens handelt es sich um einen Entwurf, der auf der Ebene der Ukraine, der USA und Europas diskutiert werden muss. Ich würde diesen Entwurf in drei Teile unterteilen. Erstens geht es um das Ende des Krieges in der Ukraine. Zweitens um die europäische Verteidigungsdoktrin, also um Sicherheitsgarantien. Und drittens um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA, Russland, Europa, den Umgang mit Vermögenswerten und so weiter. Tatsache ist: Es handelt sich in Summe um bereits bekannte Vorschläge, die aufgewertet wurden, mehr nicht. Und natürlich muss der Entwurf dieses Plans noch weiter diskutiert werden. Diese Diskussion wird auch auf der Ebene der Präsidenten stattfinden. Nächste Woche werden Präsident Selenskyj und Präsident Trump miteinander sprechen. Und meiner Meinung nach sollten sich die europäischen Staats- und Regierungschefs daran beteiligen.
Zur Story