Am Dienstagmorgen waren in den sozialen Medien unzählige Bilder und Videos von der Räumung des Mormonthügels im Kanton Waadt zu sehen. Polizisten in Kampfmontur evakuierten die 200 Umwelt-Aktivistinnen und Aktivisten, die sich auf dem Gelände bei Eclépens und La Sarraz (VD) gegen die Ausweitung des Steinbruchs wehrten.
La police procède à l’évacuation du squat de la ZAD du Mormont pic.twitter.com/TfLV027dZp
— Police vaudoise (@Policevaudoise) March 30, 2021
La police procède à l’évacuation du squat de la ZAD du Mormont - Discussions pic.twitter.com/aCGnwGYzXD
— Police vaudoise (@Policevaudoise) March 30, 2021
La police a essuyé les premiers jets de pierre et jets de pyrotechnie ; le ton se durcit pic.twitter.com/PXTGWGCzyX
— Police vaudoise (@Policevaudoise) March 30, 2021
Dabei filmte die Kantonspolizei jedes Vorrücken fleissig mit. «Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir ein solches Kommunikationsmanagement bei einer Schweizer Polizei je gesehen haben», so André Duvillard gegenüber watson. Er ist ehemaliger Kommandeur und Kenner des Sicherheitsdispositivs von Polizeieinsätzen.
Was hat die Waadtländer Polizei dazu bewogen, ihren Einsatz so akribisch zu dokumentieren? Jean-Christophe Sauterel, Kommunikationsdirektor der Waadtländer Kantonspolizei antwortet direkt am Mormonthügel: «Es ist eine Frage der Transparenz. Die Menschen haben das Recht zu sehen und zu wissen, was vor sich geht und wie die Polizei eingreift. Und wir haben alles getan, um sicherzustellen, dass die Medien ihre Arbeit machen können.»
Auch auf die Frage, warum die Videos gerade auf Twitter geteilt wurden, hat Sauterel eine Antwort. Die gleichen Netzwerke wie die Aktivistinnen und Aktivisten zu nutzen, findet auch der ehemalige Kommandeur Duvillard sinnvoll: «Es gibt den Menschen die Möglichkeit, sich aus mehreren Blickwinkeln eine Meinung zur gleichen Situation zu bilden.»
Und wenn im Jahr 2021 die Präsenz der Polizei auch auf Twitter ganz normal ist, können die Videos und Tweets bei einem risikoreichen Einsatz auch für eine Deeskalation sorgen, so Duvilard weiter.
Die am Dienstag von der Polizei publizierten Videos wurden vom Kommunikationsteam der Kapo Waadt aufgenommen. Zudem filmten auch Polizeibeamte, die mit Bodycams ausgestattet waren, die Szenen der Räumung. Diese Minikameras sind seit 2019 im Rahmen eines Pilotprojekts im Einsatz. Die damit aufgenommenen Bilder sind jedoch nicht öffentlich, sondern für gerichtliche Zwecke bestimmt.
In einer Zeit, in der weltweit über Polizeigewalt diskutiert wird, sei der Entscheid der Waadtländer Polizei nachvollziehbar, so Duvillard. Man setzte auf Nähe und intensive Kommunikation, um das Vertrauen der Bürgerinnen stärken. «Natürlich ist man auch daran interessiert, die öffentliche Meinung mitzuprägen», sagt der ehemalige Kommandeur.
Kommandeur (Kommandant)
Kommunikationsdirektor (Verantwortlicher Kommunikation)
Szenen (gibt es eher nur im Film)
....alles Worte die man sonst nur an der Sprachgrenze findet.
Find ich irgendwie schön.
Heute führt sich ja jeder gleich wie das grösste Opfer auf obwohl gar nichts ist, da ist es besser wenn man entsprechendes Filmmaterial hat um allfällige Anschuldigungen gleich mal zu entkräften.