Schweiz
Wirtschaft

Vier grosse Wirtschaftsdachverbände gegen die KVI

Vier grosse Wirtschaftsdachverbände gegen die KVI

10.11.2020, 09:30
Mehr «Schweiz»
Ein breit abgest
Economiesuisse und Co. sagen Nein.Bild: sda

Das drohende Ja zur Konzernverantwortungsinitiative (KVI) hält die Wirtschaft auf Trab. Zwei Wochen nach dem Wirtschaftskomitee gegen die Vorlage haben sich am Dienstag vier grosse Wirtschaftsdachverbände für ein Nein stark gemacht.

Die Präsidenten von Economiesuisse, Schweizerischem Arbeitgeberverband (SAV), Schweizerischem Gewerbeverband (SGV) und Schweizerischem Bauernverband (SBV) haben an einer Online-Medienkonferenz geschlossen für die Ablehnung der «schädlichen Initiative» geworben.

Sie setze auf die falschen Instrumente, hiess es. Der Gegenvorschlag von Bundesrat und Eidgenössischen Räten hingegen befördere die Schweiz an die Spitze beim internationalen Schutz von Menschenrechten und Umwelt.

Bereits Ende Oktober hatten rund 300 Vertreterinnen und Vertreter von KMU und Grossunternehmen, die sich in einem Wirtschaftskomitee vereint haben, vor der KVI gewarnt, über die am 29. November abgestimmt wird. Das Volksbegehren sei ein «risikoreiches Experiment».

Die Debatte über einen Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative geht in die nächste Runde. Der neue Bundesratsvorschlag fand in der Kommission keine Mehrheit. (Themenbild)
Bilder, die die Initianten der Konzernverantwortungsinitiative nicht mehr sehen wollen.Bild: EPA

Die Volksinitiative «Für verantwortungsvolle Unternehmen - zum Schutz von Mensch und Umwelt (Konzernverantwortungsinitiative)» fordert, dass Firmen mit Sitz in der Schweiz einem zwingenden Regelwerk unterstellt sind, wenn es um die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutzstandards bei ihren weltweiten Tätigkeiten geht.

Kommt ein Unternehmen der neuen Sorgfaltsprüfungspflicht nicht nach, soll es auch für allfällige Schäden haften, die seine Tochterfirmen und kontrollierten Zulieferer im Ausland verursacht haben. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Worum es bei der Konzern-Initiative geht – in 70 Sekunden erklärt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
s'Paddiesli
10.11.2020 11:10registriert Mai 2017
Der Gegenvorschlag hat aber auch rein gar nichts mehr mit Verantwortung zu tun. Hochglanzprospekte helfen da niemandem.
JA, ZUR KVI!
8614
Melden
Zum Kommentar
avatar
ast1
10.11.2020 11:55registriert März 2014
Wäre schliesslich auch schlecht für den Profit, wenn man plötzlich Verantworung für seine Handlungen übernehmen müsste...
688
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spiessvogel
10.11.2020 12:08registriert März 2017
Fūr aus der Schweiz heraus operierende Konzerne und KMU mit Tochterfirmen im Ausland sollen die bei uns selbstverständlichen Menschenrechte und Umweltstandards gelten. Wer Menschen und/oder Umwelt schädigt, soll für den Schaden aufkommen. So einfach ist die Begründung zum Ja zur Konzernverantwortungsinitiative.
395
Melden
Zum Kommentar
23
UBS beendet Vereinbarungen mit Apollo für früheres CS-Geschäft

Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur Verwaltung zu beenden.

Zur Story