Schweizer horten immer mehr Bargeld – die wichtigsten Fakten zum Comeback von Münz und Nötli
Bild: KEYSTONE
Die Zukunft ist plastic und das Bargeld vergammelt in Banktresoren? Von wegen! Seit 2008 feiert der Cash sein Comeback, die Noten- und Münzmenge im Umlauf steigt stetig. Wieso sich die 1000er Note so grosser Beliebtheit erfreut und die Schweizer mehr als 1000 Millionen veraltetes Geld bunkern: Der Geschäftsbericht der SNB gibt Auskunft.
07.04.2014, 23:5711.11.2020, 08:49
59.7 Milliarden Franken in Noten....
... , mehr als 7400 Franken pro Kopf, befanden sich 2013 im Umlauf. Das sind genau fünf Milliarden mehr als 2012. Vor allem die Nachfrage nach grossen Noten nahm stark zu. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt dies einerseits darauf zurück, dass mehr Bares zur Wertaufbewahrung genutzt wird und dass andererseits die tiefen Bankzinsen das bargeldlose Aufbewahren wenig attraktiv machen.

Seit der Finanzkrise setzt die Schweiz wieder mehr auf Bares.Bild: KEYSTONE
68,6 Millionen druckfrische Banknoten im Wert von 6,4 Milliarden Franken...
... setzte die Schweizerische Nationalbank 2013 in Umlauf. Bei einem Durchschnittspreis von 30'000 Franken könnte man sich damit 21'333 Autos kaufen.

68,6 Millionen Stück frische Banknoten flossen 2013 durch Schweizer Portemonnaies. Bild: KEYSTONE
59,2 Millionen beschädigte oder zurückgerufene Noten im Wert von 3,5 Milliarden Franken...
... mussten im letzten Jahr vernichtet werden, weil sie gefälscht oder beschädigt waren.

Kaputtes Geld wollen wir nicht. Es wird aus dem Verkehr gezogen. Bild: KEYSTONE
Rund 3700 falsche Schweizer Banknoten...
... wurden 2013 beschlagnahmt. Auf eine Million umlaufender Schweizer Banknoten kommen somit zehn gefälschte. Laut Nationalbank ist dies im internationalen Vergleich ein bescheidener Wert.

2014 präsentiert der Grenzwachtkorps in Chaisso beschlagnahmte gefälschte Pässe und Banknoten. Bild: KEYSTONE
60 Prozent des aktuellen Bargeldwertes im Umlauf...
... , also mehr als 33 Milliarden Franken, entfallen allein auf die 1000er Note. Darauf folgt die 100er Note mit Gesamtwert von rund 7,5 Milliarden und fast dreimal höheren Stückzahlen. Laut Nationalbank werden viele 1000er zur Wertaufbewahrung aber auch zum Zahlen verwendet. In linken Kreisen wird immer wieder gemunkelt, dass vor allem Schwarzgeld in 1000er Noten umgewandelt und gewaschen wird.

Es gibt immer mehr davon, und dich sieht man sie kaum: Die 100er Note.Bild: KEYSTONE
2905 Millionen Franken in Münzen...
... waren 2013 im Umlauf, insgesamt 5124 Millionen Münzen. Auch der Münzumlauf nahm in den letzten Jahren relativ stabil um 2,5 Prozent zu.

Immer mehr Münzen sind im Umlauf.Bild: KEYSTONE
Trotzdem machen die Münzen nur rund 5 Prozent...
... des Geldwertes im Umlauf aus.
Nur 30 Rappen...
... kostet es, eine 1000er Note herzustellen. Ein Fünfräppler ist nicht einmal fünf Rappen wert.

Bild: KEYSTONE
Rund 1800 gestohlene 1000er...
... sind seit Herbst 2012 im Umlauf. Sie wurden während des Produktionsprozesses bei der Orell Füssli Sicherheitsdruck AG (OFS) entwendet. Wer auf eine Niete stösst, wird von der OFS entschädigt.

Direkt aus dem Sicherheitsdruck wurden 1800 Noten gestohlen. Bild: KEYSTONE
Seit fast 10 Jahren...
... arbeitet die Nationalbank an einer neuen Banknotenserie. 2005 erhielt Manuela Pfrunder nach einem Ideenwettbewerb den Zuschlag für die Gestaltung der neuen Banknoten. 2012 hätten sie in Umlauf gebracht werden sollen. Die industrielle Herstellung in grossen Mengen mit komplexen Sicherheitsmerkmalen stellte sich jedoch anspruchsvoller heraus als gedacht. Frühstens 2015 dürfen wir uns auf die neuen Noten freuen.

So sehen sie wahrscheinlich nicht mehr aus: Manuela Pfrunders Entwürfe von 2005.Bild: SCHWEIZERISCHE NATIONALBANK
Veraltete Noten im Wert von über 1000 Millionen...
... sind bis heute noch im Umlauf. Sie können noch bis ins Jahr 2020 bei der Nationalbank umgetauscht werden. Danach verfällt ihr Wert.

Die sechste Banknoten-Serie: Viele scheinen sich kaum von ihr trennen zu können. Bild: KEYSTONE
Das könnte dich auch noch interessieren:
Donald Trumps Wirtschaftspolitik setzt der hiesigen Wirtschaft heftig zu. Eine uralte und ungemein produktive industrielle Arbeitsteilung zwischen der Schweiz und den angrenzenden Regionen im Ausland ist in ihrer Existenz bedroht.
Donald Trumps Zollhammer setzt der Schweizer Industrie mächtig zu. Unabhängig davon, mit welchem Satz der amerikanische Präsident künftig auch Importe aus unserem Land besteuern will, müssen sich die hiesigen Exporteure schon jetzt auf harte Zeiten einstellen.