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Schwerer Schlag für Boris Johnson – Konservative verlieren Hochburgen

Schwerer Schlag für Boris Johnson – Konservative verlieren Hochburgen

Seit mehr als 100 Jahren halten die Tories die Mehrheit in den Wahlkreisen Tiverton und Honiton. Damit ist jetzt Schluss. Gerade für den britischen Premier ist das ein schlechtes Signal. 
24.06.2022, 08:54
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FILE - Britain's Prime Minister Boris Johnson, right, stands alongside Conservative Party Chairman Oliver Dowden as he arrives for the Conservative Party Conference in Manchester, England, Saturd ...
Boris JohnsonBild: keystone
Ein Artikel von
t-online

Die Konservativen des britischen Premierministers Boris Johnson haben bei zwei Nachwahlen schwere Niederlagen erlitten: Die Tories unterlagen am Donnerstag sowohl im Wahlkreis Tiverton and Honiton im Südwesten Englands als auch im Wahlkreis Wakefield in Nordengland bei Nachwahlen für je einen Sitz im britischen Unterhaus.

Besonders schmerzhaft ist die Niederlage in Tiverton and Honiton: Die Konservativen hatten den Parlamentssitz für den Wahlkreis seit mehr als hundert Jahren inne. Sie verloren ihn nun laut am frühen Freitagmorgen veröffentlichten offiziellen Ergebnissen an die Liberaldemokraten, die 6'000 Stimmen Vorsprung hatten. Im nahe Leeds gelegenen Wakefield setzte sich die Labour-Partei durch, die wichtigste Oppositionspartei des Landes. Sie hatte einen Vorsprung von knapp 5'000 Wählerstimmen.

Die Wahlen hatten als Stimmungstest für Johnson gegolten, der wegen der Affäre um Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns stark unter Druck steht. Der Premierminister hatte bereits am Wahltag erklärt, er werde im Falle von Niederlagen nicht zurücktreten. Er befand sich am Donnerstag beim Commonwealth-Gipfel in Ruanda.

Zeigt Vertrauensverlust in Tories

Labour-Chef Keir Starmer deutete den Ausgang der Nachwahl in Wakefiled nun als Zeichen dafür, dass seine Partei auch die nächsten landesweiten Wahlen 2024 gewinnen könne. «Wakefield hat gezeigt, dass das Land das Vertrauen in die Tories verloren hat», erklärte Starmer. «Das Ergebnis ist ein klares Urteil über eine konservative Partei, der die Energie und die Ideen ausgegangen sind.»

Die Nachwahl in Tiverton and Honiton war nötig geworden, weil der Abgeordnete Neil Parish sich im April nach Beschwerden darüber zurückgezogen hatte, dass er im Parlament auf seinem Mobiltelefon Pornos geschaut hatte. Die Nachwahl in Wakefield wurde angesetzt, nachdem sich der Abgeordnete Imran Ahmad Khan nach seiner Verurteilung wegen eines sexuellen Übergriffs auf einen 15-jährigen Jungen zurückgezogen hatte.

Die Tories hatten bereits im Dezember eine Nachwahl in dem als Konservativen-Hochburg geltenden Wahlkreis North Shropshire verloren.

(AFP/tonline)

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Boris Johnson: Ob der Konservative ahnt, worauf er sich da eingelassen hat?
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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kleine_lesebrille
24.06.2022 10:11registriert Mai 2022
Das nennt man Vertrauensverlust für die Tories bei den Bürgern.

Und wieso konnte Boris Johnson kürzlich das Misstrauensvotum überstehen? Wäre Boris Johnson (seit 2019 Premierminister ohne nennenswerte Erfolge) ein Firmenchef, dann wäre er schon längst wegen Inkompetenz entlassen worden.
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