Nun ist auch die Schweiz ins Visier von Terroristen gerückt. Wie am Montag bekannt wurde, sind bereits im März drei Iraker wegen Verdachts auf einen terroristischen Anschlag in der Schweiz festgenommen worden. Den Irakern wird vorgeworfen, eine IS-Zelle in der Schweiz betrieben zu haben.
Zwei Artikel von Tages-Anzeiger und 20 Minuten verleihen der Identität eines der Verhafteten nun schärfere Konturen. Der 27-jährige Osama M. (Name geändert) lebte wie die beiden anderen Beschuldigten im Kanton Schaffhausen. Zuerst in der Stadt Schaffhausen, dann in der kleinen Gemeinde Beringen.
Besonderes Merkmal des Irakers: Er benötigte einen Rollstuhl. Seiner Umgebung fiel er vor allem durch die Gehhilfe auf und dadurch, dass er innerhalb kurzer Zeit Deutsch gelernt hat – einen Terroristen vermutete niemand aus der muslimischen Gemeinschaft in dem zurückhaltenden jungen Mann, so 20 Minuten. Osama M. war einer von wenigen irakischen Sunniten und deshalb gut bekannt in der arabischen Gemeinschaft von Schaffhausen. Gegenüber der Gratiszeitung äusserten sich verschiedene Personen arabischen Hintergrunds mit deutlichen Worten: «Wenn hier einer dieser sogenannten Daesh-Leute (Daesh = arabisch für IS, Anm. d. Red.) reinkäme, ich würde ihm persönlich den Hals umdrehen», so ein Asylbewerber aus Syrien.
Ende März dann die Verhaftung an seinem Wohnort: Laut Schaffhauser Nachrichten kam sowohl die kantonale Einsatzgruppe Sika als auch die Bundeskriminalpolizei zum Einsatz. Acht bis neun Polizeibeamte verhafteten den Invaliden Osama M. in Beringen. Laut Augenzeugen wurde der 27-jährige mit einem Sack über dem Kopf abgeführt. Seither ist der Iraker im Kanton Bern inhaftiert. (wst)