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USA vernichten 500 Tonnen Notnahrung – Hilfsgüter waren für Kinder

USA verbrennen 500 Tonnen Notnahrung – statt sie Kindern in Krisengebieten zu liefern

Die US-Regierung hat ihre Nahrungsmittelhilfen für die Ärmsten der Welt eingestellt. Jetzt werden hochkalorische Kekse verbrannt, statt Kinder zu ernähren.
16.07.2025, 21:1216.07.2025, 21:34
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Ein Artikel von
t-online

Die US-Regierung unter Donald Trump hat einem Bericht des Magazins «The Atlantic» zufolge die Vernichtung von rund 500 Tonnen Notnahrung veranlasst, anstatt diese wie ursprünglich geplant an bedürftige Kinder in Afghanistan und Pakistan zu liefern. Die hochkalorischen Kekse im Wert von rund 800'000 Dollar drohen zu verfallen und sollen in den kommenden Wochen verbrannt werden, heisst es.

Dem Bericht zufolge lagerten die Kekse in einem Lagerhaus in Dubai und hätten laut Mitarbeitern des US-Entwicklungshilfeamtes USAID rund 1,5 Millionen Kinder eine Woche lang ernähren können. Die Lieferung war ursprünglich für Kinder in Krisengebieten vorgesehen, die etwa durch Krieg oder Naturkatastrophen keinen Zugang zu regelmässiger Nahrung haben. Eine Auslieferung scheiterte jedoch, nachdem die USA Anfang des Jahres per präsidialer Anordnung nahezu alle Auslandsprogramme für humanitäre Hilfe eingestellt hatten.

So begründen die USA die Einstellung der Hilfe

Die Verantwortung für die Hilfsgüter liegt seitdem bei dem von Elon Musk geführten «Department of Government Efficiency» (DOGE), das die Entwicklungshilfeagentur USAID aufgelöst und in das Aussenministerium integriert hat. Im Mai hatte US-Aussenminister Marco Rubio vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses zugesagt, dass keine Hilfsgüter verderben würden.

Zu diesem Zeitpunkt war laut «The Atlantic» die Anweisung zur Vernichtung der Kekse allerdings schon erteilt worden. Rubio betonte zwar öffentlich das Festhalten an der humanitären Verantwortung der USA, dennoch stellte die Regierung bereits im April sämtliche Hilfen für Afghanistan und den Jemen ein. Begründet wurde dies mit der Gefahr, dass Terrorgruppen davon profitieren könnten – für Pakistan wurde keine solche Begründung geliefert.

Weitere Notnahrung droht zu verfallen

Die Vernichtung der Kekse wird dem Bericht zufolge weitere 130'000 US-Dollar kosten. Nach Angaben mehrerer USAID-Mitarbeitender sei es beispiellos, dass Hilfsgüter in diesem Umfang ohne äussere Notlage bewusst entsorgt würden. Normalerweise komme es höchstens in Einzelfällen zu Verlusten durch Lagerprobleme oder externe Störungen.

Weltweit lagerten Anfang des Jahres rund 60'000 Tonnen US-Nahrungshilfe in Lagerhäusern, darunter auch Vorräte in Dschibuti, die für den Sudan und das Horn von Afrika bestimmt waren. Nach Angaben des «Atlantic» wurden zuletzt aber nur sehr begrenzt auf diese Vorräte zugegriffen. Zusätzlich drohten nun auch hunderttausende Packungen weiterer Spezialnahrung ungenutzt zu verfallen.

Ein ehemaliger hochrangiger USAID-Beamter und mehrere Lebensmittelhersteller erklärten dem Magazin, dass es der Regierung derzeit an Personal und Logistik fehle, um die vorhandenen Vorräte sinnvoll zu verteilen – oder überhaupt neue Bestellungen aufzugeben.

Verwendete Quellen:

(hkl/t-online)

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FeyssPalmer
16.07.2025 21:38registriert Dezember 2024
Wenn die Realität weiterhin noch absurder wird, beantrage ich Asyl in einem Paralleluniversum.
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Rivka
16.07.2025 21:20registriert April 2021
Das passiert, wenn Christofaschisten an der Macht sind. Sie lassen jeden hungern, der nicht in ihre Weltansicht passt. 😤
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MaskedGaijin
16.07.2025 21:55registriert Oktober 2014
Denkt daran wenn ihr einen Tesla kaufen wollt.
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