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Armee sucht «zeitgemässe» Lösung für Bunkeranlagen und Festungen

Armee sucht «zeitgemässe» Lösung für Bunkeranlagen und Artilleriewerke

19.07.2025, 06:3319.07.2025, 06:33
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A tunnel with a length of 600 meters goes to the troups accommodation near the cannon in the former fortress of the Swiss army called "Sasso da Pigna" on the Gotthard Pass top, pictured on J ...
Dieser Tunnel gehört zum Artilleriewerk Sasso da Pigna auf dem Gotthardpass. (Archivbild, 2012)Bild: KEYSTONE

Die Armee sucht eine «zeitgemässe» Lösung für die stillgelegten Bunkeranlagen der Festungsminenwerfer. Im Idealfall sollen die Bunker laut Ausschreibung zu schwer angreifbaren Verteidigungsknoten ausgebaut werden.

«Aufgrund der heute veränderten Bedrohungslage wird nun geprüft, wie die Armee die ehemaligen Standorte zeitgemäss nutzen kann», heisst es in einer Vorankündigung des Bundesamts für Rüstung Armasuisse auf der Beschaffungsplattform Simap. Zuerst berichteten die «Neue Zürcher Zeitung» und «Blick» am Samstag über die Ausschreibung.

Die miliztaugliche Lösung soll laut Ausschreibung eine weitreichende Wirkung gegen gepanzerte und weiche Ziele am Boden sowie gegen tieffliegende Ziele in der Luft erbringen. Die bestehende Infrastruktur der Bunkeranlagen soll demnach «möglichst nicht verändert, aber mit moderner Effektorik versehen werden». Angestrebt werde eine Lösung, die ihre Wirkung innerhalb einiger Stunden erzielen könne.

Vernetzung verschiedener Akteure

Die Ausschreibung richtet sich offenbar an Start-ups, Firmen und Hochschulen, die an sicherheitsrelevanten Technologien arbeiten. Dies ging aus dem Eintrag auf Simap hervor. Weitere Informationen werden Interessierte demnach an einem Innovationstag der Schweizerischen Gesellschaft für Technik und Armee (STA) Mitte September erhalten. «Lösungsvorschläge sollen aus allen Bereichen, auch ausserhalb der Wehrtechnologie, stammen», schreibt die STA in der Einladung zur Veranstaltung. Von diesem Tag erhofft sich die STA, dass unter den Teilnehmenden Partnerschaften für mögliche Projekte entstehen.

Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hatte die Armee bereits im Jahr 2023 den Verkauf von Bunkern gestoppt. Damals sagte Armeechef Thomas Süssli in einem Interview mit Tamedia, die Armee gehe den Katalog der Führungs- und Kampfanlagen durch. «Wir müssen das nehmen, was wir haben», sagte er. Für die Anlagen der Festungsminenwerfer soll nun also eine effektive sowie eine kosten- und personalgünstige Lösung gefunden werden, wie aus der Vorankündigung von Armasuisse hervorging. (sda)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schneider Alex
19.07.2025 08:12registriert Februar 2014
Die angeordnete Schliessung der Bunkeranlagen war ein militärpolitisch unverständlicher Entscheid.
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Laborant
19.07.2025 12:31registriert November 2019
Bei dem andauernden Ausverkauf der Armee (nebst anderen bundesnahen Betrieben) frage ich mich immer wieder, wie man sich früher das als Gesellschaft überhaupt leisten konnte. Zeughäuser in jedem zweiten Kaff, überall militärische Anlagen... (oder zivil: Postämter in jedem Kaff, bediente Schalter an Bahnhöfen, sogar Bahnübergänge mit Personal...).
Und heute sind neue Schulhäuser aus Plastik, das einzige Zeughaus im hintersten Chrachen der Stadt Zürich... wo geht all das Geld eigentlich hin?
Man hatte nie mehr Steuerzahler und die Progression wurde auch nicht der Teuerung angepasst.
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