International
Brasilien

Bolsonaro-Sicherheitsleute greifen Journalisten in Rom an

Bolsonaro-Sicherheitsleute greifen Journalisten in Rom an

01.11.2021, 10:51
Mehr «International»
epa09552395 Brazil's President Jair Bolsonaro surrounded by his bodyguards, walks in the center of Rome, Italy, 29 October 2021. Bolsonaro arrived in Rome to attend G20 summit of world leaders to ...
Bolsonaro in den Strassen Roms.Bild: keystone

Am Rande des G20-Gipfels in Rom sollen Sicherheitskräfte zum Schutz des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro nach Medienberichten gewaltsam gegen Journalisten vorgegangen sein.

Beispielsweise sei ein brasilianischer Fernsehreporter in den Bauch geschlagen und gestossen worden, berichtete die Zeitung «O Globo» am Sonntagabend (Ortszeit). Zuvor habe der Reporter den Präsidenten während eines Spaziergangs durch die italienische Hauptstadt gefragt, warum er bei Veranstaltungen mit anderen Staats- und Regierungschefs gefehlt habe.

Auf Videos waren teils chaotische Szenen zu erkennen. Ein direkter Angriff auf den Reporter Leonardo Monteiro, der für «TV Globo» arbeitet, war nicht zu sehen. Auch mit Journalisten anderer Medien gab es brasilianischen Berichten zufolge Zwischenfälle. Einem sei das Mobiltelefon abgenommen worden. Zunächst war unklar, ob es sich bei den Sicherheitskräften um Leibwächter des Präsidenten oder italienische Beamte handelte. Von der brasilianischen Regierung oder der italienischen Polizei gab es zunächst keine Stellungnahme. «O Globo» forderte von Bolsonaro «vollständige Aufklärung».

Im Laufe der Corona-Pandemie ist die Zustimmung für den rechtsgerichteten Politiker in Brasilien gesunken. Inzwischen hat Lateinamerikas grösstes Land die Marke von 600 000 Corona-Toten überschritten. Bolsonaro verharmlost das Virus und lehnt Schutzmassnahmen sowie Einschränkungen ab. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik hat empfohlen, gegen ihn Anklage zu erheben. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
12 Zitate, die eigentlich alles über Brasiliens neuen Präsidenten Bolsonaro sagen
1 / 14
12 Zitate, die eigentlich alles über Brasiliens neuen Präsidenten Bolsonaro sagen
«Wenn diese Leute hier bleiben wollen, müssen sie sich unserem Recht unterwerfen. Oder sie verlassen das Land oder gehen ins Gefängnis. Diese roten Typen werden aus unserem Vaterland verbannt.»
quelle: ap/ap / silvia izquierdo
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
THN
01.11.2021 12:01registriert August 2017
Die Welt muss vor ihm geschützt werden, nicht umgekehrt..
611
Melden
Zum Kommentar
avatar
GuyFawkes21
01.11.2021 11:16registriert Februar 2020
Weiss noch jemand, was dieser Typ den Wählern damals versprochen hatte, um in dieses Amt zu kommen?
381
Melden
Zum Kommentar
avatar
locogoa
01.11.2021 13:43registriert März 2015
Man weiss nicht was genau passiert ist, man weiss nicht ob es bodyguards oder italienische Polizisten waren … wie kommt man dann zum Titel Bolsonaro Sicherheitsleite greifen Journalisten an ? ( ausser man arbeitet beim Blick oder 20min)
Wäre schön wenn Watson nicht immer weiter in diese Richtung rutscht….
295
Melden
Zum Kommentar
8
Aung San Suu Kyi in Myanmar aus dem Gefängnis verlegt

Die entmachtete Regierungschefin des Krisenstaats Myanmar, Aung San Suu Kyi, ist aus dem Gefängnis an einen anderen Ort verlegt worden. Grund dafür sei die Sorge um die Gesundheit der 78-Jährigen angesichts der hohen Temperaturen in der Hauptstadt Naypyidaw, wo Suu Kyi bislang in Haft war.

Zur Story