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«China Cables»: Juso prangert «Völkermord» an Uiguren mit Petition an

Wird von China offiziell als "Weiterbildungseinrichtung" bezeichnet: Ein streng bewachtes Lager in Artux im Westen des Landes. Dort sollen Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren  ...
In solchen «Internierungslagern» in China sollen bis zu einer Million Uiguren gefangen sein. Bild: AP

«China Cables»: Juso prangert «Völkermord» an Uiguren an – und fordert Konsequenzen

Nach den «China Cables»-Enthüllungen, wonach bis zu einer Million Uiguren in chinesische Internierungslager gesteckt wurden, fordert die Juso Konsequenzen. Der Bund soll sich der Sache annehmen – und das Handelsabkommen mit China bis auf Weiteres sistieren.
26.11.2019, 11:4626.11.2019, 12:46
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Gehirnwäsche statt Berufsbildung: Geheime Dokumente aus dem Innern der Kommunistischen Partei enthüllen die systematische Verfolgung der Uiguren und Anleitungen zur massenhaften Internierung der muslimischen Minderheit in Nordwestchina.

Nach Schätzungen von Menschenrechtlern sind bis zu einer Million Uiguren in solche Umerziehungslager gesteckt worden – in der Regel für mindestens ein Jahr, wie aus den geheimen Dokumenten hervorgeht.

«Kultureller Völkermord»

«Wir sind schockiert über diese Enthüllungen», sagt Juso-Präsidentin Ronja Jansen. Die Jungpartei bezeichnet die systematische Verfolgung der Uiguren als «kulturellen Völkermord von ungeheurem Ausmass». In einer heute Dienstag lancierten Online-Petition fordern sie den Bundesrat auf, internationalen Druck aufzubauen.

«Mit der Petition fordern wir den Bundesrat auf, das Freihandelsabkommen mit China zu sistieren», so Jansen. Zudem soll der Bundesrat sich öffentlich gegen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Xinjiang stellen und die Schweiz soll verfolgten Uiguren erleichtert Asyl bieten können. «Dafür muss die Schweiz schwerwiegende Verletzungen des Rechts auf Privatsphäre als Asylgrund anerkennen», erklärt Jansen.

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bild: zvg

Mit einer Plakataktion vor dem Bundeshaus will die Jungpartei weitere Politiker für ihr Vorhaben sensibilisieren. «Wir hoffen, dass möglichst viele Menschen die Petition unterzeichnen», so Jansen. Das Ziel der Petition sei es, international Druck auf die Volksrepublik aufzubauen und die Auslöschung der uigurischen Kultur und die Umerziehung in China zu stoppen.

(ohe/sda)

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70. Jahrestag der Volksrepublik China
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quelle: epa / roman pilipey
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Internierung von Uiguren
Video: srf
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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Füürtüfäli
26.11.2019 11:50registriert März 2019
Nennen wir das Kind beim Namen: das sind Konzentrationslager!
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MarGo
26.11.2019 11:51registriert Juni 2015
Wäre doch mal interessant, wenn die kleine Schweiz den Anfang macht... Etwas mehr als "mit grosser Sorge zur Kenntnis genommen" und "wir sind in ständigen Dialog mit China" muss letztlich ohnehin kommen...
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Offi
26.11.2019 13:16registriert Januar 2018
Es wird wirklich langsam Zeit den Chinesen oder besser gesagt der chinesischen Regierung zu zeigen dass nicht alles akzeptiert wird. Leider regiert aber auch da das Geld und ich befürchte unsere Regierung schaut darüber hinweg um die ausgezeichneten Handelsbeziehungen nicht zu gefährden. Die Lobby in Bern ist zu stark und die Politiker insbesondere der Bundesrat hat leider wenig Rückgrat!
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