Schweiz
Bundesrat

Das diskutiert der Bundesrat heute und dann ist die Medienkonferenz

Ausserordentliche Sitzung des Bundesrates – diese Punkte werden heute diskutiert

19.01.2022, 05:5019.01.2022, 12:28
Mehr «Schweiz»

Heute hält der Bundesrat eine ausserplanmässige Sitzung ab. Denn die epidemiologische Lage in der Schweiz ist immer noch kritisch, und die Auswirkung der Omikron-Variante auf die Spitäler ist weiterhin schwierig einzuschätzen.

>>> Mehr News zur Corona-Situation gibt es im Liveticker.

Vergangene Woche hat der Bundesrat die Verlängerung der bestehenden Massnahmen bis zum 31. März sowie eine Anpassung geltender Bestimmungen bei den Kantonen in Konsultation gegeben. In der heutigen Sitzung wird der Bundesrat die in Konsultation gesandten Änderungen wohl verabschieden.

Bundesrat Alain Berset, links, diskutiert mit Bundespraesident Ignazio Cassis, am Ende einer Medienkonferenz des Bundesrates zur aktuellen Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Mittwoch, 1 ...
Alain Berset und Ignazio Cassis im Gespräch. Bild: keystone

Welche Corona-Massnahmen gelten zurzeit in der Schweiz?

Die aktuellen Massnahmen sind seit dem 17. Dezember in Kraft und aktuell bis zum 24. Januar befristet. Der Bundesrat möchte diese Massnahmen bis Ende März verlängern.

Corona-Massnahmen seit Dezember 2021

Was sagen die Kantone zu den Vorschlägen des Bundesrates?

Im Epidemiengesetz zur besonderen Lage ist festgelegt, dass der Bund die Kantone anhören muss, bevor er Massnahmen anordnet. Die Haltung der Kantone ist aber nicht bindend für die Entscheidungen des Bundesrates. Nachdem die Kantone bis zum 17. Januar Zeit hatten, über die Vorschläge des Bundesrates zu debattieren, ist vor allem eines klar: Die Kantone sind sich nicht einig.

  • Die Mehrheit der Kantone will die geltenden Massnahmen nicht bis Ende März verlängern. Und auch die Kantone, die grundsätzlich für eine Verlängerung der Massnahmen bis Ende März sind, sprechen sich für eine rollende Anpassung aus. Der Kanton Baselland stellt die Forderung, bis Ende Juni 2022 sämtliche Massnahmen aufzuheben.
  • Zudem hat der Bundesrat den Kantonen vorgeschlagen, die Gültigkeitsdauer aller Impfzertifikate (also auch nach einer Auffrischimpfung) auf 270 Tage zu verkürzen. Zurzeit sind diese in der Schweiz 365 Tage gültig. So würde das Dokument an die bestehenden EU-Richtlinien angepasst werden. Aus Kohärenzgründen will der Bundesrat auch die Gültigkeitsdauer der Genesungszertifikate auf 270 Tage verkürzen. Die Mehrheit der Kantone begrüsst diese Änderung. Auch hier ist der Kanton Baselland am progressivsten unterwegs und fordert, dass bereits Ende März die Zertifikatspflicht fallen solle.

Darüber hinaus hat der Bundesrat Fragen zu sechs Themenbereichen bei den Kantonen eingereicht. Dabei handelt es sich um vorsorglich gestellte Fragen und nicht um konkrete Vorschläge:

  • Gibt es aus Sicht der Kantone möglichen Handlungsbedarf bei den Massnahmen des Bundes?
  • Gibt es geplante Massnahmen in den Kantonen (besonders bezüglich Grossveranstaltungen)?
  • Soll die behördliche Quarantäne-Anordnung grundsätzlich durch Selbstquarantäne ersetzt werden?
  • Soll die Testpflicht bei Einreise für geimpfte und genesene Personen aufgehoben werden?
  • Ist eine Priorisierung des Testzugangs notwendig? Falls ja, wie soll priorisiert werden?
  • Wie gross sind die Kapazitäten im Bereich der Akutbetten? Und wie viele Covid-Patienten könnten die Kantone zusätzlich stemmen?

Wie sieht die Corona-Situation in der Schweiz aktuell aus?

Am 18. Januar wurden 29'142 neue Corona-Fälle gemeldet, das ist ein Prozent mehr als in der Vorwoche. Spitaleintritte gab es 125, was einer Abnahme von 16 Prozent im Vergleich zur Vorwoche entspricht. 14 Personen verstarben.

Gemeldet wurden 76'619 PCR-Tests. Deren Positivitätsrate lag bei 38 Prozent. Die hohe Positivitätsrate spricht dafür, dass zurzeit viele Infektionen unentdeckt bleiben. Alle Corona-Zahlen auf einen Blick findest du im Dashboard von watson.

Wann findet die Bundesrats-Pressekonferenz statt?

Die Pressekonferenz des Bundesrates folgt im Anschluss an die Sitzung des Bundesrates – sie wird also am 19. Januar 2022 sein. Normalerweise finden die Pressekonferenzen am Nachmittag nicht vor 13:00 Uhr statt. Die genaue Zeit wird im Liveticker bekanntgegeben, sobald sie bekannt ist.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Bleiben Sie zuhause!»: Corona in der Schweiz in Zitaten
1 / 18
«Bleiben Sie zuhause!»: Corona in der Schweiz in Zitaten
Seit einem Jahr dominiert die Corona-Pandemie das öffentliche und private Leben in der Schweiz. Ein Rückblick in 14 Zitaten.
quelle: keystone / peter klaunzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
80 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
fidget
19.01.2022 08:57registriert Dezember 2018
Ich prophezeie mal, dass der BR heute an der Sitzung beschliesst die Lage zu beobachten. Genau zu beobachten. Ade messi!
8817
Melden
Zum Kommentar
avatar
Posersalami
19.01.2022 08:52registriert September 2016
Ich fasse zusammen: die Kantone wollen so schnell wie möglich alle Massnahmen aufheben, um dann voraussichtlich im April oder Mai den BR wieder anzubetteln weil irgendwas in die Hosen gegangen ist.
9337
Melden
Zum Kommentar
avatar
Aspirin
19.01.2022 08:07registriert Januar 2015
Die Dauer der Massnahmen kann durchaus auf Ende Februar verkürzt werden. Wenn bis dahin keine grosse Hospitalisationswelle aufgetreten ist, wird es wohl weiterhin relativ ruhig bleiben. Selbstquarantäne ist wohl illusorisch und bedeutet de facto komplette Aufhebung der Quarantänemassnahmen, wenn ich unsere Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände so höre. Dessen muss man sich bewusst sein. Aufhebung der Testpflicht bei Einreise für G und G: Dann verpasst man die Chance, die nächste immunevasive Variante zu bremsen, auch wenn die Auswirkung auf die Fallzahlen gering ist.
3119
Melden
Zum Kommentar
80
Die Mitte alleine auf weiter Flur: Die Kostenbremse-Initiative erklärt
Die Krankenkassenprämien steigen und steigen. Die Parteien haben unterschiedliche Rezepte, die sie dagegen vorschlagen. Mit der Kostenbremse-Initiative, über die wir im Juni abstimmen, will die Mitte-Partei das zulässige Prämienwachstum an die Lohn- und Wirtschaftsentwicklung koppeln. Wir erklären.

Wer in der Schweiz wohnt, verpflichtet sich per Gesetz, sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl zu versichern. Durch die obligatorische Krankenversicherung, die 1996 eingeführt wurde, erhält umgekehrt auch jede Person die nötige medizinische Behandlung.

Zur Story