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Kevin Spacey über die Frank Underwoods dieser Welt am WEF

Kevin Spacey bei einem Interview-Termin mit Fox News am WEF in Davos 2015.
Kevin Spacey bei einem Interview-Termin mit Fox News am WEF in Davos 2015.
Bild: PHOTOPRESS

Das sagt Kevin Spacey den Frank Underwoods dieser Welt am WEF

Kevin Spacey spielt in House of Cards einen skrupellosen Machtmenschen. Frank Underwood wird gehasst und bewundert. Heute spricht er am WEF über den Show-Faktor in der amerikanischen Politik. 
22.01.2016, 13:0522.01.2016, 13:43
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13:56
Die 5 Key-Learnings aus dem Spacey-WEF-Interview
Nach einer halben Stunde ist das Podium-Interview mit Kevin Spacey beendet. Sehr ergiebig war es nicht, aber die Teilnehmer des WEF haben gelernt:

1. Der US-Präsidentschafts-Wahlkampf 2015 unterscheidet sich wenig von demjenigen von 1986.

2. Jack Lemon hat eine lustige Stimme und hat Spacey mit Standardsprüchen («Ah, that was terrific, young boy») zum Schauspieler gemacht.

3. Starbucks-Kaffee ist Schrott und American Express auch (Spacey hat also keine Werbeverträge mit diesen Firmen) , die erzählen einfach ihre Geschichten besser.

4. Dr. Strangelove ist der beste Film aller Zeiten.

5. Wenn Spacey nach Abu Dhabi kommt, macht er ansonsten unterdrückte Frauen zu Schauspielerinnen, die sich künftig in London selbstverwirklichen können.
13:50
Achtung, Kitsch zum Schluss! Wie Spacey in Abu Dhabi Frauen zum Schauspielern brachte
Spacey streut eine Anekdote darüber ein, wie er in Abu Dhabi erzwang, einen ganzen Schauspiel-Workshop mit Frauen besetzt zu haben. «Man sagte mir zuvor in Doha vor einem Workshop, dass keine Frauen erscheinen werden, weil das gesellschaftlich dort nicht erwünscht sei. Von den 28 Teilnehmern waren dann 13 Frauen. Als man mich anfragte, ob ich auch einen Workshop in Abu Dhabi machen könne, sagte ich, das könne ich schon, aber ich würde es nur machen, wenn alle Plätze mit Frauen besetzt würden.»

Dann wird es kitschig: «Er habe das scheuste Mädchen aus der Klasse im Auge behalten und sie etwas spielen lassen. Sie sei so aus sich rausgekommen, dass er ihr geraten habe, ihren Weg als Schauspielerin zu gehen. Neun Monate später schrieb sie mir einen Brief, dass sie jetzt nach London gehen wolle, um Schauspielerin zu werden. Und alleine das macht es alles wert.»
13:44
«Ich hoffe, ich habe meinen besten Film nicht nicht gemacht»
Auf die Frage, welchen Film er für seinen besten halte, sagt Spacey:
«Ich hoffe, ich habe meinen besten Film nicht nicht gemacht und von allen Filmen bisher ist sicher Dr. Strangelove der beste. Der ist alles, was ein Film sein muss. Gentlemen, Gentlemen, there is no fighting in the war-room!», spielt er Strangelove nach.
13:39
«Oh, leider spielt Tom Hanks diese Rolle schon.»
Das Dasein als Schauspieler sei hin und wieder auch bei seinem Status erniedrigend, gibt Spacey zu. Da kriege man ein Drehbuch und finde es toll und dann müsse man diesen «remarkably embarrassing» (bemerkenswert peinlichen), Anruf machen, wo man sage: «Diese Rolle XY, die ist echt toll, die ist genau auf meinen Leib geschrieben.» Und die Antwort des Agenten sei dann: «Oh, leider spielt Tom Hanks diese Rolle schon.» Diese Momente könne er dank seiner eigenen Produktionsfirma in Zukunft hoffentlich öfter vermeiden.

Spacey zum Mittagessen:
13:35
Jetzt wird Spacey auch noch gemein zu den Mächtigen in Hollywood...
Spacey, der kürzlich eine Produktionsfirma erworben hat, muss die Frage beantworten, warum er das getan habe. Seine Antwort ist kurz: «Weil ich auf die andere Seite des Tischs wollte und zwar weil ich dann einfach Filme machen kann, ohne dauernd den Produzenten gefallen zu müssen.» Ansonsten sei der Prozess, das nötige Geld für einen Film oder ein Projekt aufzutreiben sehr mühsam. «Da bringt man ein Drehbuch, dann gibt es Bemängelungen, dann schreibt man es sechs Monate um und dann gibt es wieder die gleichen Bemängelungen.»
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13:31
Spacey wird gemein zu den Grosskonzernen
Nun reisst Interviewer Harding die Themen für das WEF-Publikum an. Welche Rolle spielt Storytelling für Firmen? In der Wirtschaft? Das könne Spacey als Schauspieler und Geschichtenerzähler sicher beurteilen. Und das kann Spacey: «Serviert Starbucks wirklich den besten Kaffee auf der Welt? Hat American Express wirklich die besten Raten und Benefits auf den Kreditkartenausgaben?» Natürlich nicht. Die Frage ist rein rhetorisch gemeint. «Probably not. Diese Firmen sind nur erfolgreich, weil sie ihre Geschichte am besten an die Leute bringen.»
13:28
Spacey ist schon der «King of Davos» und spricht über die Anfänge seiner Schauspieler-Karriere
Mit 13 Jahren ist Spacey von seiner Mutter 1974 in die Drama-Klasse geschickt worden und sein Idol Jack Lemmon forderte ihn auf, nach New York zu gehen, um sich dort zum Schauspieler ausbilden zu lassen. Und das habe er getan. «Mit 26 Jahren war ich dann alt genug, um den Alkoholiker Jamie Tyrone zu spielen und ich habe mich beim Casting mit Jack Lemon beworben. Danach durfte ich mit zusammen drei Filme machen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht von Jacks Einfluss profitiere», sagt Spacey.

13:24
«Bei Ihnen bei der BBC gibt es wohl auch Underwoodishnes»
Auf die Frage des BBC Journalisten James Harding, ob die Rolle des Frank Underwood seine Sicht auf die Politik verändert habe, meint Spacey: «Nicht wirklich. Politik funktioniert immer nach den gleichen Prinzipien, das war schon so, als ich als Schüler Wahlkampf-Couverts eingepackt habe. Und es ist nicht nur in der Politik hinterhältig. Sie arbeiten bei der BBC, oder? Da gibt es bestimmt auch ein bisschen Underwoodishnes.»
13:21
«Der Wahlkampf 2015 war ein bisschen deprimierend und 2016 wird nicht besser»
Frank Underwood würde dieses Politjahr in den USA ankucken und das gleiche denken, wie ich: «Wow, die sind wirklich verrückt, da geht verrücktes Zeug ab. Aber die Kampagnentaktiken sind eigentlich nicht neu. Kandidaten, die viele Leute angreifen und beleidigen. Dss ist nichts neues. George Wallace in 1968? Das war genau die gleiche Kampagne, die Donald Trump heute fährt. Das ist ein bisschen deprimierend.»
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13:13
Live mitkucken, ist hier möglich
Das Panel mit Kevin Spacey wird hier live übertragen
13:02
WEF-Publikumsmagnet und Selfie-Magnet Nr.1 Spacey
Kevin Spacey jagt am WEF von Interview-Termin zu Interview-Termin und wo er auftaucht, ist er das Selfie-Motiv Nr. 1.

13:00
Frank Underwood diskutiert mit den Frank Underwoods dieser Welt am WEF
Kevin Spacey macht weltweit Furore in der Netflix-Serie «House of Cards». Dort spielt er den «Majority Whip» der Demokraten im Repräsentantenhouse, dem die versprochene Vizepräsidentschaft verweigert wird. Der mitunter auch gewalttätige Rachefeldzug des Frank Underwood und seiner Frau Claire bringt ihn mit Verzögerung und auf Umwegen doch noch ins Oval Office.

Heute spricht Kevin Spacey, der am WEF als Botschafter einer Internet-Sicherheitsfirma gastiert, an einem Panel über seine Rolle, die Intrigen in Washington und den Showfaktor, der die parteinternen Vorwahlkämpfe zur Präsidentschaftswahl 2016 prägt.
Robin Wright, from left, Kevin Spacey and Michael Kelly arrive at the Q&A Screening of "The House Of Cards" at the Samuel Goldwyn Theater on Monday, April 27, 2015, in Beverly Hills, Cal ...
Bild: Jordan Strauss/Invision/AP/Invision
Robin Wright (Claire Underwood), Kevin Spacey (Frank Underwood) und Michael Kelly (Doug Stamper) bei einem Netflix-Anlass 2015

Menschen und Höhepunkte am WEF 2016

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Menschen und Höhepunkte am WEF 2016
Wirklich, geht die Welt den Bach runter? IWF-Chefin Christine Lagarde und Bundesrätin Doris Leuthard am WEF in Davos.
quelle: ap/keystone / jean-christophe bott
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4 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zoya
22.01.2016 13:56registriert Juni 2015
Kevin Spacey hat das Talent, seinen Charakteren die nötige Tiefe zu geben, die ich bei vielen neueren Filmen vermisse.
Er schafft es, dass man Empathie mit seinen Rollen empfindet, auch wenn diese unsympathisch und unbequem sind. Dabei spreche ich nicht nur von House of cards. Ebenso scheint er auch ein sehr engagierter und gebildeter Mensch zu sein. Ich hoffe, er bleibt uns noch lange erhalten.
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