Bei der Massenpanik während der diesjährigen Mekka-Pilgerfahrt Hadsch kamen nach einer Auswertung der Nachrichtenagentur dpa mehr als doppelt so viele Menschen ums Leben wie von Saudi-Arabien offiziell verkündet. Die Zählung ergab, dass im Ort Mina Ende September mehr als 1800 Menschen starben. Saudi-Arabien hatte nach der Katastrophe von 769 Toten berichtet.
Für die Zählung fasste die dpa die Opferzahlen aus 28 Ländern zusammen, die bei dem Unglück Tote zu beklagen hatten. So ergab sich eine Gesamtzahl von 1807 Toten.
Damit ist die Massenpanik die bislang schlimmste bekannte Hadsch-Katastrophe. Im Juli 1990 waren bei einem tödlichen Gedränge während der jährlichen Wallfahrt mehr als 1400 Pilger erstickt oder zu Tode getrampelt worden.
Die Opferzahlen stammen aus offiziellen Quellen oder Medien. Demnach werden auch noch Dutzende Menschen vermisst. Die meisten Opfer meldete der Iran mit 465 Toten. Besonders viele Tote gab es auch in Ägypten (181), Mali (173), Nigeria (165), Indonesien (127), Indien (114), Pakistan (99) und Bangladesch (79).
Die Führung in Teheran macht die saudische Regierung für die Tragödie verantwortlich. Die saudische Presse wiederum warf iranischen Pilgern vor, sie hätten sich nicht an die vorgegebenen Sicherheitsmassnahmen gehalten. (egg/sda/dpa)