Ausser Heer will niemand SVP-Chef werden – und auch der sträubt sich
Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist bisher einziger offizieller Anwärter auf die Nachfolge von Albert Rösti als Parteipräsident der SVP Schweiz. Die Eingabefrist lief am Samstag ab. Nach Angaben des Findungskommissionspräsidenten sind aber weitere Gespräche geplant.
Die Parteileitung der Zürcher SVP hatte Heer als bisher einzigen Bewerber offiziell der Findungskommission angemeldet. Am Samstag relativierte Heer sein Interesse gegenüber Schweizer Radio SRF indes etwas. Er müsse nun mit der Findungskommission reden und diskutieren, wie sie seine Kandidatur einschätze. «Wenn sie mich als ungeeignet beurteilen sollte, bricht für mich keine Welt zusammen.»
Heer sei der einzige formell gemeldete Kandidat, sagte Caspar Baader, der Präsident der Findungskommission, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es hätten sich aber auch mehrere Interessenten am Parteipräsidium gemeldet, mit denen nun Gespräche geführt würden.
Zudem behalte sich die Findungskommission Gespräche mit weiteren Personen vor. Ziel es sei es, die beste Kandidatur zu finden, sagte Baader dazu. Ob die Kommission dem Parteileitungsausschuss schlussendlich eine oder mehrere Kandidaturen vorschlagen wird, liess Baader offen.
Neben Baader als Präsident gehören der Findungskommission alt Regierungsrat Ernst Hasler (AG), Fraktionspräsident Thomas Aeschi, Nationalrat Jean-Pierre Grin (VD), Regierungsrätin Michèle Blöchliger (NW), alt Nationalrat Toni Brunner (SG) sowie der ehemalige SVP-Generalsekretär Martin Baltisser an.
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Die Wahl der neuen Präsidentin oder des neuen Präsidenten der SVP Schweiz findet an der Delegiertenversammlung am 28. März in Basel statt. Für das zeitintensive und unbezahlte Amt hagelte es seit Dezember reihum Absagen. (aeg/sda)