Der Zürcher Multimillionär und Banker Thomas Matter ist einer der Lautsprecher der Partei. Auf Facebook gibt er seine Ansichten regelmässig in Video-Botschaften preis. Matter ist im Parteivorstand und seit 2014 Nationalrat.
«Ich wehre mich gegen einen schleichenden EU-Beitritt» – mit solchen Statements positioniert er sich klar auf Blocher-Linie. Ob er allerdings das zeitintensive und unentgeltliche Präsidium übernehmen will, ist zu bezweifeln. Auch dürfte seine Credibility bei der ländlichen SVP-Basis eher schwach sein.
Bei ihr wüsste man genau, was man bekommt. Sie steht wie Matter für den harten Zürcher Flügel. Martullo-Blocher ist seit 2015 Nationalrätin und seit 2018 Vize-Präsidentin.
Sollte sie Präsidentin werden, hätte wohl nicht nur Vater Christoph Freude. Aber auch bei ihr gilt: Sie hat als Ems-CEO wohl keine Zeit.
Der Schwyzer Bauer Marcel Dettling ist erst seit 4 Jahren im Nationalrat und bereits im Vorstand der SVP. Seine Kernpunkte sind die Landwirtschaft und die Asylpolitik.
Auch im Partei-Vorstand ist die Baselbieterin Sandra Sollberger. Die Malermeisterin ist ebenfalls seit 2015 im Nationalrat vertreten. Sie befasst sich vor allem mit Wirtschaftsthemen.
Sie sagt: «Ich setze mich als Unternehmerin gegen Bürokratie und Überregulierung ein.» Ob sie dieses Kredo an die Parteispitze bringt?
Würde Esther Friedli SVP-Präsidentin, wäre sie innert kürzester Zeit Toni-Brunnerisiert worden. Die Lebensgefährtin des ehemaligen SVP-Präsidenten wurde in St.Gallen in den Nationalrat gewählt. Würde sie auch noch Präsidentin, fehlte ihr nur noch eine gescheiterte Ständeratskandidatur, um den Werdegang von Brunner zu egalisieren.
Er ist zurzeit wohl das Aushängeschild seiner Partei – Roger Köppel. Der Weltwoche-Chef wurde jeweils mit Glanzresultaten in den Nationalrat gewählt. Im Kampf ums Stöckli musste er sich aber FDP-Noser und SP-Jositsch geschlagen geben.
Köppel ist zwar eher weniger der Typ Büezer/Bauer, aber bei grossen Teilen der Partei-Basis beliebt. Und dass er auch grossen Aufwand nicht scheut, hat er mit seiner Wahlkampftour bewiesen.
Eigentlich hat Céline Amaudruz ja keine Chance. Als Westschweizerin dürfte sie nicht ins Anforderungsprofil passen. Aber die Genferin hat als Vizepräsidentin innerhalb der Partei ein gewisses Standing.
An einem würde eine Präsidentschaftskandidatur Andreas Glarners sicher nicht scheitern: Schüchternheit. Der Asyl-Hardliner und Lautsprecher aus dem aargauischen Freiamt hat in den letzten Jahren für einige Schlagzeilen gesorgt.
Vielleicht waren es auch die ein oder andere zu viel. Er ist zwar in seiner Partei nicht unumstritten, aber nimmt in der Asyl- und Ausländerpolitik der SVP den Lead ein.
Die Bernerin Nadja Pieren ist zwar jung, hat aber schon 8 Jahre Nationalrat in den Knochen. Und sie war bereits vier Jahre Vizepräsidentin der SVP.
Sie ist zwar grösstenteils auf Parteilinie, ob die Kleinkinderzieherin mit ihren gesellschaftspolitischen Schwerpunkten als Präsidentin taugt, ist jedoch fraglich.
Der 37-jährige Lukas Reimann ist schon ein alter Hase in Bern. Seit 2007 sitzt er im Nationalrat. Er hat sich vor allem in der Ausländerfrage und zu digitalen Themen pointiert geäussert. Ob das reicht, um die Partei anzuführen?
Etwas mehr Schwung als Reimann bringt der Solothurner Kantonalpräsident Christian Imark mit. Auch er ist erst 37 und seit 2015 in der grossen Kammer aktiv. Sein Kernthema ist die Energiepolitik.
Fraktionschef Thomas Aeschi hat sich bereits aus dem Rennen genommen, wie er gegenüber blick.ch erklärt. Aber an Namen fehlt es der SVP sicher nicht.