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EM: Manuel Akanji: «Die Debatte um unsere Frisuren verstehe ich nicht»

epa09282304 Switzerland's defender Manuel Akanji speaks to journalists during the UEAF Euro 2020 soccer tournament at the Tre Fontane sports centre, in Rome, Italy, 18 June 2021. EPA/JEAN-CHRISTO ...
Manuel Akanji stand den Medien vor der Abreise nach Baku Rede und Antwort. Bild: keystone

Manuel Akanji: «Die Debatte um unsere Frisuren kann ich nicht verstehen»

Am Sonntag trifft die Schweiz im entscheidenden EM-Gruppenspiel auf die Türkei. Verteidiger Manuel Akanji ist überzeugt, dass die Schweiz nach den enttäuschenden Partien gegen Wales und Italien eine Reaktion zeigt.
18.06.2021, 14:54
Etienne Wuillemin / ch media
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Die Schweiz macht sich auf zum finalen Gruppenspiel dieser EM gegen die Türkei. Am Nachmittag fliegt die Nati von Rom nach Baku. Zuvor spricht Manuel Akanji nach dem Training über die vergangenen Tage.

Akanji über die Kritik an der Nati...

«Ich kann jede Kritik über unsere Leistungen komplett verstehen. Sie ist berechtigt. Gegen Italien haben ziemlich viele Dinge, die es im Fussball braucht, gefehlt. Wir sind zu wenig gelaufen, wir haben zu viele Zweikämpfe verloren. Wir haben auch zu viele technische Fehler gemacht. Und wir sind nicht genug in die gefährlichen Zonen und in den Abschluss gekommen. Manchmal war es auch so, dass auf dem Platz nicht alle Spieler dieselben Ideen hatten.»

«Den Zusammenhang zwischen unseren Frisuren und der schlechten Leistung sehe ich nicht.»

Akanji über die Coiffeur-Debatte...

«Die Debatte um unsere Frisuren kann ich hingegen nicht verstehen. Eines ist mir ganz wichtig, und ich glaube, dass dies jeder versteht, der Fussball spielt: Die Frisur hat überhaupt keinen Einfluss auf die Leistung auf dem Platz. Wenn wir schlecht spielen – und das haben wir – dann darf und soll man das kritisieren. Aber den Zusammenhang mit der Frisur sehe ich nicht. Einige Mannschaften haben einen eigenen Coiffeur dabei – und es werden noch viele neue Frisuren an dieser EM zu sehen sein. Wir spielen unsere Spiele allesamt auswärts, darum haben wir als Mannschaft beschlossen, einem Coiffeur einen Flug zu bezahlen und uns die Haare schneiden zu lassen. »

Players of Turkey stand dejected after succeeding a second goal during the Euro 2020 soccer championship group A match between Turkey and Wales the Baku Olympic Stadium in Baku, Azerbaijan, Wednesday, ...
Die Türken stehen noch ohne Punkt da.Bild: keystone

Akanji über die Ausgangslage vor dem Türkei-Spiel...

«Das Gute im Fussball ist: Es geht jeweils sehr schnell weiter. Das Spiel gegen die Türkei ist unsere letzte Chance, das ist uns bewusst. Aber eben: Wir haben noch eine Chance! Und das ist das Wichtigste. Jeder von uns will nun eine Reaktion zeigen. Wir haben in der Vergangenheit häufig gezeigt, dass wir dazu fähig sind. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass wir nun enorm unter Druck stehen. Ich bin zuversichtlich, dass uns eine gute Leistung und ein Sieg gelingt.»

Akanji über Trainer Vladimir Petkovic...

«Auch er war, wie wir alle, nach dem Italien-Spiel enttäuscht. Er brauchte einige Zeit für sich, danach hat er aber klar und deutlich die Fehler angesprochen. Und aufgezeigt, was es gegen die Türkei braucht.»

Switzerland's head coach Vladimir Petkovic, left, and Swiss assistant coach Antonio Manicone, right, react during a training session for the Euro 2020 soccer tournament at the Tre Fontane sports  ...
Nationaltrainer Vladimir Petkovic (l.) muss vor dem Spiel gegen die Türkei an einigen Stellschrauben drehen.Bild: keystone

Akanji über das Italien-Spiel...

«Auch für mich persönlich war dieser Auftritt eine der grössten Enttäuschungen in meiner Nati-Zeit. Das Out an der WM 2018 gegen Schweden war noch etwas schlimmer, weil ich dachte, es sei mehr möglich gewesen.»

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quelle: keystone / laurent gillieron
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156 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pukelsheim
18.06.2021 15:05registriert Januar 2017
Lieber Manuel, vorne weg: ich hab die Diskussion auch unnötig gefunden. Dennoch muss ich euch hier ein bisschen Naivität vorwerfen. Es war nach der sehr dürftigen Leistung im Wales-Spiel so etwas von absehbar, dass die blondgefärbten Haare bei unseren Medien für Diskussionen sorgen würde. Nach so einer elanlosen Leistung wird Demut erwartet, die auch kommuniziert werden muss. Mit dieser nonverbalen Kommunikation in Form von blondierten Haaren wurde das Gegenteil erreicht. Bei der Krisenkommunikation muss alles stimmen, sonst verliert man Sympathien. Das ist hier mit Hilfe der Medien passiert.
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Philomaniac
18.06.2021 15:10registriert Januar 2018
Wieso muss während einer EM überhaupt jemand zum Coiffeur? Wenn die Frisur für diverse Spieler so wichtig ist, dann fehlt der Fokus komplett. Ich habe bei der Eishockey WM nichts davon gelesen, dass sie einen Coiffeur extra haben einfliegen lassen müssen...
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MixMasterMike
18.06.2021 16:18registriert Mai 2015
Lieber Manuel Akanji
Dass ihr Profi-Fussballer in eurer Abgehobenheit euch Coiffeure einfliegen lässt, ist ja leider nichts neues wie auch eure Protz-Autos. Dass man dazu dann in die Kamera grinst um auf Social-Media gut anzukommen, gehört auch dazu. Muss man nicht mögen, ist halt part of the game.
An einer EM- oder WM-Endrunde geniesst der Fussball bei den Medien eine erhöhte Teilnahme und der Leser wird täglich mit Storys vom eigenen Team gefüttert - ob er will oder nicht.
Und da passen dann halt Eitelkeiten, Abgehobenheit und schlechte Resultate nicht zusammen.
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