Wintersport

Gasparins perfekter Tag in dem Rennen, in dem die Medaille am wenigsten zu erwarten war

Silber für Selina Gasparin

Gasparins perfekter Tag in dem Rennen, in dem die Medaille am wenigsten zu erwarten war

Sotschi ist verliebt in Bündner. Am Valentinstag gewinnt nach den Olympiasiegen von Dario Cologna und Sandro Viletta auch Selina Gasparin eine Medaille. Sie wird überraschende Zweite über 15 Kilometer.
14.02.2014, 16:0514.02.2014, 17:31
Ralf Meile
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In einem Einzelwettkampf, bei dem vier Mal geschossen werden muss, kam Selina Gasparin erstmals in ihrer Karriere ohne Fehler durch – das war die Grundlage für die erste Schweizer Biathlon-Medaille an Olympischen Spielen überhaupt. «Noch nie habe ich mit allen 20 Schüssen getroffen. Beim letzten Schuss dachte ich nur ‹ouuu biiiitte›!», sagte sie im SRF-Interview.

Da die 29-Jährige nicht nur die Schiessanlage vier Mal ohne Fehlschuss verliess, sondern auch eine der besten Läuferinnen im Feld ist, schaffte sie den Sprung aufs Podest.

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Der Zieleinlauf zur ersten Schweizer Biathlon-Medaille an Olympischen Spielen.GIF: ARD

Im Einzelwettkampf über 15 Kilometer wird für jeden Nichttreffer eine Strafminute aufgebrummt und weil die Engadinerin jeweils nur selten ohne Fehler durchkommt, waren die Aussichten vor dem Rennen nicht besonders gross. Es ist bezeichnend, dass Gasparin ihre beiden Weltcupsiege in diesem Winter jeweils im Sprint errungen hat, wo ein Fehler mit dem Absolvieren einer Strafrunde kompensiert werden kann.

Familienfeier in Sotschi

«Ich kann es noch gar nicht realisieren», strahlte sie nach dem Rennen. «Meine Schwestern haben schon mehr Tränen vergossen als ich, sie kapieren es schon.» Wie Selina standen über 15 Kilometer auch Elisa und Aita Gasparin im Einsatz. «Unsere Eltern sind hier, die ganze Familie ist vereint, das ist mega cool», freute sich die Silbermedaillengewinnerin. «Dazu hat meine Grossmutter heute Geburtstag und auch eine Cousine. Wahrscheinlich ist heute einfach der Tag.»

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Blumen gabs schon im Ziel, die Medaille erhält Selina Gasparin am Samstag auf der Medal Plaza im Olympiapark.GIF: SRF

Einzig die Weissrussin Daria Domratschewa, eine der besten Biathletinnen der vergangenen Jahre und in Sotschi bereits Olympiasiegerin in der Verfolgung, war heute noch überragender. Sie nahm der ältesten der drei Gasparin-Schwestern aus Pontresina 1:16 Minute ab, und das obwohl sie sich einen Fehlschuss leistete. Mit Nadeschda Skardino, 23 Sekunden hinter Gasparin, steht eine zweite Weissrussin auf dem Podest.

Elisa Gasparin (3 Schiessfehler) lief auf Rang 33, Irene Cadurisch (1) wurde 37. und Aita Gasparin (5) wurde bei ihrer Olympia-Première 62.

Nur noch Deutschland vor der Schweiz

Nach den beiden Goldmedaillen von Dario Cologna über 15 Kilometer klassisch und von Sandro Viletta in der Super-Kombination war es die dritte Schweizer – gar die dritte Bündner! – Medaille an einem Tag. Die Schweiz setzte sich damit im Medaillenspiegel auf Rang 2:

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Bild: Sochi2014

Kleines Detail am Rande: Der Kanton Graubünden (3x Gold, 1x Silber) hat die Restschweiz (2x Gold, 1x Bronze) im Medaillenspiegel hinter sich gelassen und würde als eigenes Land momentan Rang 6 belegen. Das freut die Bündner natürlich ungemein:

Biathlon, Frauen, 15 Kilometer
1. Daria Domratschewa BLR
2. Selina Gasparin SUI +1:16 Min.
3. Nadeschda Skardino BLR +1:38 Min.
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