Bei Luftangriffen im Nordwesten Syriens sind in der Nacht zum Dienstag mindestens 23 Menschen gestorben.
Unter den Opfern in der Provinzhauptstadt Idlib seien auch sieben Kinder, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Stadt wird von einem Bündnis mit überwiegend extremistischen Islamisten kontrolliert, darunter auch Kämpfer des syrischen Al-Kaida-Ablegers Al-Nusra.
Die Menschenrechtler sowie örtliche Rettungshelfer gehen davon aus, dass die insgesamt zehn Luftschläge von russischen Kampfjets ausgeführt wurden. Das Verteidigungsministerium in Moskau dementierte, dass in der Provinz Idlib russische Angriffe geflogen worden seien. Zuvor hatte es geheissen, 150Menschen seien getötet oder verletzt worden.
Ansturm auf Falludscha
Bei der Militäroffensive zur Rückeroberung der irakischen Stadt Falludscha haben die Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) derweil weiterhin erbitterten Widerstand geleistet.
Der für den Einsatz der irakischen Kräfte verantwortliche Kommandant Abdelwahab al-Saadi sagte, die Dschihadisten hätten am frühen Morgen einen heftigen Gegenangriff im Süden der Stadt gestartet. Rund hundert schwerbewaffnete Kämpfer stellten sich demnach den irakischen Truppen entgegen.
Eliteeinheiten der irakischen Armee waren am Montag aus drei Richtungen in die bislang vom IS kontrollierte Stadt eingedrungen. Unterstützung erhielten sie aus der Luft von der internationalen Militärkoalition. Der grösste Vormarsch auf Falludscha gelang im Süden der Stadt, wo die Soldaten in den Vorort Naimija eindrangen.
Dort habe es am Dienstag dann auch den Gegenangriff gegeben, sagte al-Saadi. Die Eliteeinheiten hätten die Attacke aber zurückgeschlagen und 75 IS-Kämpfer getötet. Zu Toten auf Seiten der Regierungstruppen machte er keine Angaben. Der IS hatte 2014 die Kontrolle über Falludscha übernommen.
Sorge um Zivilisten
Unterdessen wuchs die Sorge um die etwa 50'000 in Falludscha eingeschlossen Zivilisten. Ein Bewohner namens Abu Mohammed al-Dulaimi sagte der Nachrichtenagentur AFP, viele Menschen wünschten sich, dass die Armee die Stadt befreie, sie fürchteten sich aber vor den Dschihadisten im Fall einer Niederlage.
«Jeden Tag behandeln sie die Menschen hier schlimmer», sagte er. Am Montag seien hundert junge Männer verschleppt worden - das irakische Militär fürchtet, dass sich der IS durch Zwangsrekrutierungen stärkt.
Der Norwegische Flüchtlingsrat, der nahe Falludscha mehrere Flüchtlingscamps betreibt, warnte vor einer «humanitären Katastrophe» in der Stadt. (sda/reu/dpa)