Türkei: EU-Parlamentspräsident attackiert türkischen Präsidenten Erdogan

Türkei: EU-Parlamentspräsident attackiert türkischen Präsidenten Erdogan

23.05.2016, 03:44

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, hat die jüngsten Entwicklungen in der Türkei als «atemberaubende Abwendung von den Werten Europas» angeprangert. Das Land sei auf dem Weg in einen «Ein-Mann-Staat» unter der Führung Erdogans.

Die Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan sei «nicht mit den europäischen Grundwerten vereinbar», sagte Schulz dem «Kölner Stadt-Anzeiger» vom Montag. Erdogan stelle damit «sinnvolle Verhandlungen über einen EU-Beitritt der Türkei nicht nur in Frage», sondern mache sie «faktisch unmöglich».

Schulz bekräftigte, dass die im Zuge des Flüchtlingsabkommens in Aussicht gestellte Visa-Freiheit türkischer Staatsbürger bei Reisen in die EU im Europa-Parlament nicht beraten werden könne, solange Ankara nicht alle Bedingungen erfülle. Dazu gehöre vor allem die Änderung des weit gefassten Anti-Terror-Gesetzes.

«Wir alle sind gefordert, klarzumachen, dass wir die Monopolisierung der Macht in der Hand eines Mannes nicht kommentar- und tatenlos akzeptieren», sagte Schulz. Eine Aufkündigung des EU-Türkei-Flüchtlingsabkommens wäre nach Auffassung von Schulz trotzdem falsch. «Den Preis würden am Ende die Flüchtlinge bezahlen.» Nötig sei «ein gutes Abkommen». (sda/afp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!