Bei einem Angriff auf eine Polizeischule im Südwesten Pakistans sind mindestens ein Mensch getötet und 84 weitere verletzt worden. Mehrere bewaffnete Täter stürmten das Gelände am Montag kurz vor Mitternacht, wie die Provinzregierung mitteilte.
Auch zwei Stunden später waren noch Schüsse zu hören. Nach Angaben der Armee waren «fünf oder sechs Terroristen» an dem Angriff beteiligt. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.
Die Polizeischule liegt etwa 20 Kilometer südlich von Quetta, der Hauptstadt der Unruheprovinz Baluchistan. Nach Angaben der Armee waren Soldaten im Einsatz, um die Angreifer zurückzudrängen.
Nach Angaben der Behörden hielten sich zum Zeitpunkt des Überfalls rund 200 Polizeischüler auf dem Gelände auf. Die Angreifer verschanzten sich mit ihren Geiseln in dem Hauptgebäude.
Gewalt gegen Sicherheitskräfte
In der rohstoffreichen Provinz Baluchistan, die an den Iran und Afghanistan grenzt, sind radikale Islamistengruppen aktiv, die immer wieder blutige Anschläge auf die schiitische Minderheit verüben. Zudem kämpfen bewaffnete Separatisten mit Gewalt gegen die Sicherheitskräfte.
Im August waren bei einem Bombenattentat auf ein Spital in Quetta 73 Menschen getötet worden. In der Klinik hatten sich zum Zeitpunkt des Anschlags etwa 200 Menschen versammelt, viele davon Anwälte und Journalisten. Sie trauerten dort um den ermordeten Präsidenten des örtlichen Anwaltsvereins. Zu der Tat bekannten sich sowohl die pakistanische Taliban-Gruppierung Jamaat-ul-Ahrar als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). (sda/afp)