Das schreiben die Sonntagszeitungen

Presseschau

Das schreiben die Sonntagszeitungen

28.12.2014, 07:0928.12.2014, 08:22

Zahlen prägen die Schlagzeilen der Sonntagspresse: Es geht um Umfragen zu den Wahlpräferenzen der ausländischen Wohnbevölkerung und zur Zusammensetzung der Landesregierung sowie um Erhebungen zur Prämienverbilligung und zur Schweizer Reiselust in Deutschland.

In der Affäre um einen mutmasslichen sexuellen Übergriff hat die Zuger Kantonsrätin einen Kommunikationsberater engagiert. Dieser machte neue Details zum Vorfall öffentlich. So sei die 34-jährige Politikerin am vergangenen Sonntag mit «Unterleibsschmerzen» aufgewacht, hatte aber keinen Kater. Am Abend zuvor war sie zusammen mit dem Zuger SVP-Präsidenten Markus Hürlimann an der Feier für den neuen Landammann gesehen worden. Weil sie sich an nichts mehr erinnern konnte, begab sie sich ins Spital. «Die Ärzte stellten Unterleibsverletzungen fest, die gemäss deren Aussage offenbar oft im Zusammenhang mit K.o.-Tropfen stehen.» Sie schalteten die Polizei ein.

«NZZ am Sonntag»:

Die meisten Ausländer in der Schweiz würden SP und Grüne wählen. Das zeigt eine Untersuchung von Andreas Ladner, Professor an der Universität Lausanne. Er hat erstmals die politischen Präferenzen der ausländischen Wohnbevölkerung untersucht. 28,5 Prozent der Befragten würden ihre Stimme der SP geben. Die Grünen erhielten 17,8 Prozent. Sie sind besonders bei den zugewanderten Deutschen hoch im Kurs. An dritter Stelle liegt die SVP mit 14,3 Prozent. Sie ist bei Zuwanderern aus ehemals kommunistischen Ländern am beliebtesten. 13,9 Prozent würden die FDP wählen, 9 Prozent die CVP. Was Sachfragen angeht, so wünschten sich Ausländer in der Schweiz mehr Umweltschutz, höhere Sozialleistungen und sind weniger häufig für eine starke Armee. Einem EU-Beitritt stehen Immigranten und ihre Nachkommen zwar weniger ablehnend gegenüber als Schweizer, doch mit 25 Prozent Zustimmung hält sich der Wert in Grenzen.

«SonntagsZeitung» / «Le Matin Dimanche»:

Die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat sollen auch bei den Wahlen 2015 unverändert bleiben. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Léger Schweiz hervor. Demnach bevorzugen fast 70 Prozent der Befragten eine Mitte-links-Mehrheit. 39 Prozent sind für den Status-Quo mit je zwei SP- und FDP-Vertretern sowie je einem von BDP, CVP und SVP. 13,4 Prozent wünschen einen zweiten SVP-Sitz auf Kosten der FDP. Zuspruch erhält auch die Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf: 52 Prozent wollen, dass sie wiedergewählt wird. 19,5 Prozent sprachen sich dafür aus, den BDP-Platz einem SVP-Vertreter zu überlassen. Die Variante einer Abwahl Widmer-Schlumpfs zugunsten eines Grünen oder Grünliberalen Kandidaten heissen 16,9 Prozent der Befragten gut.

«Schweiz am Sonntag»:

In zehn Kantonen erhalten im kommenden Jahr weniger Menschen Krankenkassen-Subventionen. Vom Abbau bei der Prämienverbilligung sind offenbar rund 71'000 Personen betroffen. Für sie entfällt die Leistung aus Spargründen vollständig. Auch Leistungskürzungen sind angekündigt. So wollen mehrere Kantone bei höheren Einkommen weniger bezahlen. Eine Ausnahme bildet der Kanton Zürich. Hier wird die Unterstützung ausgebaut. Ab 2015 erhalten voraussichtlich 20'000 Personen zusätzlich eine Subvention. Landesweit schwankt der Anteil der Bevölkerung, der von Prämienverbilligungen profitiert, zwischen 20 und 35 Prozent.

«Ostschweiz am Sonntag» / «Zentralschweiz am Sonntag»:

Noch nie sind so viele Schweizer nach Deutschland in die Ferien gefahren wie in diesem Jahr. Dies belegen Zahlen der Deutschen Zentrale für Tourismus. Zwischen Januar und September 2014 nahm die Zahl der Übernachtungen von Schweizern in Deutschland um 6,8 Prozent zu im Vergleich zum Vorjahr. Über das ganze Jahr dürfte das Wachstum 6 Prozent betragen. Mit insgesamt 5,7 Millionen Übernachtungen ist die Schweiz nach den Niederlanden der zweitwichtigste Quellenmarkt für Deutschland. Gebucht werden von Schweizern vor allem Städtereisen mit einem kulturellen Inhalt. Daneben sind Gesundheitsferien wie Natur- oder Wellnessreisen gefragt.

«SonntagsBlick»:

Der PC-24, erster Business-Jet «made in Switzerland», hebt im Mai ab. Das sagte Oscar J. Schwenk, Verwaltungsratspräsident der Pilatus Flugzeugwerke, im Interview. Die Zulassung des Flugzeugs für den Weltmarkt durch die europäischen und amerikanischen Behörden ist für 2017 vorgesehen. Dann soll der erste PC-24 an die Kunden ausgeliefert werden. Zuvor wird das Flugzeug während rund 2400 Flugstunden getestet und allenfalls überarbeitet. «Wir haben schon die Produktion der ersten drei Jahre verkauft», sagte Schwenk.

«Le Matin Dimanche»:

Bundespräsident Didier Burkhalter hat eine positive Bilanz gezogen zum Ende des Schweizer Vorsitzes der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die Schweiz hätte sich viele Feinde machen können in diesem Jahr, besonders was den Konflikt in der Ukraine angehe. In verschiedenen Situationen sei man «stark kritisiert» worden, sagte der Aussenminister. Es sei schwierig zu sagen, ob die Schweiz nun mehr Freunde habe. Auf jeden Fall sei sie respektierter als zuvor.

«Le Matin Dimanche»:

Das Interesse ausländischer Investoren an der Schweiz sei seit zwei oder drei Jahren rückläufig. Diese Entwicklung beobachtet Daniel Küng, Direktor von Switzerland Global Enterprise. Die Institution fördert den Wirtschaftsstandort Schweiz. Gemäss Küng hängt diese Entwicklung nicht unbedingt mit der Abstimmung vom 9. Februar über die Zuwanderung zusammen. Vielmehr spielten Unsicherheiten eine Rolle, die durch Abstimmungen in der Vergangenheit verursacht wurden. Früher hätten sich jährlich 500 ausländische Unternehmen in der Schweiz angesiedelt, heute seien es nur noch 300. (sda)

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