Die deutschen Christdemokraten haben die Landtagswahl im Saarland nach ersten Prognosen klar gewonnen. Laut Berechnungen der Sender ARD und ZDF kam die Partei von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf 40 bis 41 Prozent und verbesserte sich um gut fünf Punkte.
Der Koalitionspartner SPD lag am Sonntag mit 29.5 Prozent bis 30 Prozent unter ihrem Ergebnis von 2012 auf Platz zwei.
Auf dem dritten Platz landete die Partei Die Linke mit 13 Prozent. Die erst 2013 gegründete rechtspopulistische AfD (Alternative für Deutschland) holte 6 Prozent und würde damit in ihr elftes Länderparlament einziehen.
Die Grünen hatten mit 4.5 Prozent so gut wie keine Chancen auf den Wiedereinzug, die Liberalen (FDP) scheiterten mit 3.0 Prozent klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Auch die Piratenpartei ist nicht mehr im saarländischen Parlament vertreten.
Es ergibt sich daraus eine Sitzverteilung von 24 Mandaten für die CDU, 17 für die SPD, 7 für die Linke und 3 für die AfD.
Die Landtagswahl galt als wichtiger Stimmungstest zum Auftakt des Wahljahres 2017. Die SPD konnte nicht von der Popularität ihres neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz profitieren. Sie hatte nach steigenden Umfragewerten auf einen so genannten Schulz-Effekt an der Saar gehofft.
Die CDU profitierte dagegen anscheinend von der Popularität der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die das Saarland seit 2011 regiert. Eine Fortsetzung der seit 2012 bestehenden «schwarz-roten» Koalition aus CDU und SPD ist nun die wahrscheinlichste Regierungsoption.
Die bisherigen Zahlen bedeuten auch eine Stärkung für Merkel. Am 24. September wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt, die CDU-Chefin geht dann für eine vierte Amtszeit als deutsche Bundeskanzlerin ins Rennen. Im Mai stehen ausserdem Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen an. (sda/dpa)