Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat in der Berichterstattung über eine Geiselnahme im Kanton Waadt das Sachgerechtigkeitsverbot verletzt. Dies hält die SRG-Ombudsstelle in ihrer Stellungnahme zu einer Beanstandung fest. Ein Radiohörer hatte moniert, dass SRF in der Sendung Morgennachrichten um 5:30 Uhr nicht erwähnt hatte, dass der 32-jährige Täter ein iranischer Asylbewerber war, obwohl dies die Polizei in einem Communiqué bereits mitgeteilt hatte.
Solche Beiträge, so der Hörer, nährten die Vermutung, dass die SRG am liebsten das publiziere, was ihr passe. «Warum soll ich Zwangsgebühren zahlen und überhaupt Ihre Nachrichten hören, wenn Sie ihnen möglicherweise unliebsame Informationen einfach unter den Tisch fallen lassen?», fragte der Hörer.
Die Ombudsstelle hat die Beanstandung bestätigt, wie sie am Freitag mitteilte. Nebst einer psychisch gestörten Täterschaft seien ein terroristischer Hintergrund oder erpresserische Absichten genereller Natur denkbar gewesen, so die Ombudsstelle. Allein deshalb hält sie es für angebracht, die bekannten Tatsachen umfassend zu kommunizieren, «da diese zum besseren Verständnis der Tat offenkundig von Bedeutung waren.»
In seiner Stellungnahme verwies SRF auf ihre internen publizistischen Leitlinien. Die Nachrichtenequipe habe sich an die Grundregel gehalten, Nationalität oder ethnische Herkunft von Tätern und Opfern nicht zu nennen. Die Leitlinien erlaubten aber begründete Ausnahmen - nämlich dann, wenn die Nennung solcher biografischer Angaben für das Verständnis der Tat notwendig sei. Nach einer frühmorgendlichen publizistischen Diskussion habe SRF deshalb in der Berichterstattung ab 6 Uhr die Nationalität des Täters genannt. SRF bat um Ablehnung der Beanstandung, auch wegen der zeitnahen Reaktion - vergeblich, wie sich nun herausstellte.
Am Abend des 8. Februars nahm ein 32-jähriger Asylbewerber aus dem Iran die Passagiere eines Zuges auf der Linie Baulmes-Yverdon im Kanton Waadt als Geiseln. Bewaffnet mit Axt und Messer, hielt er 13 Personen während mehrerer Stunden in seiner Gewalt. Die Polizei rückte mit einem Grossaufgebot auf und beendete die Geiselnahme um 22.15. Hierbei verletzte sie den Täter tödlich.
Der Geiselnehmer wollte mit seiner Aktion gemäss Medienberichten erreichen, dass eine Betreuerin aus einem Asylzentrum mit ihm spricht, in die er sich verliebt hatte. (aargauerzeitung.ch)
Wieso werden die offensichtlichen Tatsachen rund um das Ausländerproblem verschwiegen?
Es bringt nichts, die Augen zu verschliessen und bei jedem Vorfall das Märchen des "Einzelfalles" zu zitieren.
Was soll das? Was ist die Absicht dahinter?
Bei einer Demokratie braucht es immer beide politischen Spektren (ohne ihre absoluten Extreme) und die Mitte. Nur so kann über Disput, Diskussionen usw. ein mehrheitsfähiger Kompromiss gefunden werden.
Dasselbe würde dem SRG gut tun für eine ausgeglichenere, objektivere Medienberichterstattung.