Wegen eines akuten Mangels an US-Dollar-Banknoten führt Simbabwe Schuldscheine als Parallelwährung ein. Zudem wurde eine Obergrenze für Abhebungen von Konten von 1000 Dollar pro Tag eingeführt.
Mit diesen Massnahmen soll die wirtschaftlich verheerende Bargeld-Knappheit überwunden werden, wie die Zentralbank des Landes im südlichen Afrika erklärte. Eine verfehlte Wirtschaftspolitik führte in Simbabwe ab 2002 zu einer starken Teuerung, die in einer Hyperinflation ab 2008 endete. Daraufhin musste die Regierung von Langzeitpräsident Robert Mugabe 2009 die Landeswährung aufgeben und den US-Dollar einführen.
Damit konnte der komplette wirtschaftliche Kollaps abgewendet werden, jedoch kann die simbabwische Zentralbank keine US-Dollar drucken. Wegen einer anhaltenden Dürre sind in Simbabwe zuletzt die ohnehin schon geringen Exporteinnahmen zurückgegangen, was zu einer weiteren Verknappung von Bargeld im Umlauf geführt hat.
Zentralbankgouverneur John Mangudya erklärte daher am Mittwochabend, es würden innerhalb der nächsten zwei Monate Schuldscheine im Wert von 2, 5, 10 und 20 US-Dollar eingeführt. Zuvor hatte Simbabwe bereits eigene Münzen eingeführt, da es im Land keine US-Münzen gibt. Regierung und Zentralbank halten jedoch weiterhin daran fest, dass Simbabwe noch nicht reif sei, wieder eine eigene Währung einzuführen.
Ausser dem US-Dollar wird in Simbabwe auch relativ häufig der südafrikanische Rand als Zahlungsmittel verwendet. Auch das britische Pfund und der chinesische Renimbi werden akzeptiert, aber eher selten gebraucht. (sda/dpa)